Ölpreise im Abwärtstrend – Unsicherheit dominiert
Der Brent-Ölpreis ist unter massiven Druck geraten. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie ein überraschender Kurswechsel der OPEC+ belasten die Märkte. Inmitten steigender Volatilität rückt ein strukturelles Überangebot in den Fokus.
IEA warnt vor Nachfragerückgang
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem aktuellen Bericht vom 15. April die globale Öl-Nachfrageprognose für 2025 drastisch nach unten korrigiert – um 300.000 Barrel pro Tag. Für 2026 rechnet sie mit einem noch geringeren Nachfragewachstum von lediglich 690.000 Barrel täglich. Bereits im ersten Quartal 2026 könnte das weltweite Überangebot bei rund 1,7 Mio. Barrel täglich liegen. Diese pessimistische Einschätzung trifft auf einen Markt, der ohnehin von Unsicherheit geprägt ist.
Volatilität auf Zwei-Jahres-Hoch
Der Brent-Preis erreichte am 8. April den tiefsten Stand seit vier Jahren, ausgelöst durch Trumps massive Zollerhöhungen. Zeitgleich schnellte die Fünf-Tage-Volatilität auf das höchste Niveau seit Anfang 2023. Trotz einer leichten Erholung bleibt der Markt angespannt. Investoren sehen sich mit einer kaum vorhersehbaren Gemengelage aus geopolitischen Risiken, wirtschaftlichen Abschwächungstendenzen und sich verändernden Angebotsdynamiken konfrontiert.
OPEC+ überrascht mit Produktionsausweitung
Während die OPEC+ in den vergangenen Jahren die Produktion um rund 6 Mio. Barrel pro Tag gekürzt hatte, kündigten acht Mitgliedsstaaten Anfang April an, ihre Förderung ab Mai überraschend zu erhöhen. Die Produktionskürzungen sollen in den nächsten 18 Monaten vollständig auslaufen. Dies geschieht trotz zunehmender konjunktureller Schwäche und wachsender Überkapazitäten – eine Entwicklung, die zusätzlichen Druck auf die Ölpreise ausübt.
Tarifstreit mit China dämpft Nachfrageaussichten
Mit dem 145 %-Zoll auf chinesische Waren trifft die US-Handelspolitik das Land mit der weltweit zweitgrößten Ölnachfrage besonders hart. Die Folgen dürften das chinesische Wirtschaftswachstum bremsen – mit negativen Auswirkungen auf die globale Energienachfrage. Auch wenn einige Produkte von den neuen Zöllen ausgenommen sind, bleibt die Unsicherheit hoch. China versucht derweil, alternative Handelsbeziehungen auszubauen, doch kurzfristige Impulse für die Ölnachfrage sind kaum zu erwarten.
Prognose: Preisspanne von 65–70 USD mit Abwärtsrisiken
Die Kombination aus schwächelnder Nachfrage und zunehmendem Angebot lässt wenig Spielraum für Preissteigerungen. Für 2025 wird ein Brent-Preis zwischen 65 und 70 USD pro Barrel erwartet. Die Risiken sind klar nach unten gerichtet. Ohne eine klare Wende in der globalen Handelspolitik oder signifikante Anpassungen auf der Angebotsseite dürfte die Volatilität hoch bleiben. Anleger sollten sich auf ein strukturell fragiles Umfeld einstellen – geprägt von geopolitischer Unsicherheit, schwankender Nachfrage und möglichen Preisschocks.
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