Geopolitische Spannungen: Ölpreis steigt – aber ohne Schockwirkung
Die jüngsten Spannungen zwischen den USA, Israel und Iran haben die Angst vor einem neuen Öl-Schock wiederbelebt. Kurzzeitig überschritt der Brent-Preis die Marke von 80 US-Dollar je Barrel. Doch die Rückkehr zur Stabilität nach der angekündigten Waffenruhe zeigt: Der Markt bleibt ruhig – auch wegen struktureller Veränderungen in der Weltwirtschaft.
Die Welt verbraucht weniger Öl pro Einheit Wachstum
Ein zentraler Grund für die neue Robustheit ist der sinkende Ölverbrauch pro BIP. Sowohl die USA als auch die EU haben ihre Ölintensität seit 1990 etwa halbiert. China, obwohl noch deutlich ressourcenintensiver, hat ebenfalls große Fortschritte gemacht. Die Gründe liegen in höherer Energieeffizienz, dem Wandel hin zu weniger energieintensiven Wirtschaftssektoren und dem rasanten Ausbau erneuerbarer Energien.
Markt bleibt gut versorgt – trotz geopolitischer Risiken
Die Angst vor Versorgungsengpässen wurde durch die Waffenruhe zwischen Israel und Iran deutlich abgemildert. Teherans Antwort auf die US-Angriffe blieb begrenzt. Parallel dazu erhöht OPEC+ die Fördermengen und auch die US-Schieferölförderung bleibt auf Rekordniveau. Der geopolitische Risikoaufschlag auf den Ölpreis ist damit vorerst geschrumpft.
Ölpreis bleibt volatil – aber mit geringerem Einfluss auf das Wachstum
Auch wenn kurzfristige Preisschwankungen anhalten, scheint die makroökonomische Wirkung auf das globale Wachstum heute geringer zu sein als in früheren Jahrzehnten. Grund dafür ist der strukturelle Wandel: Länder verbrauchen heute weniger Energie pro Produktionseinheit. Die sinkende Öl- und CO₂-Intensität spricht dafür, dass selbst höhere Energiepreise weniger stark auf Konjunktur, Inflation und Geldpolitik durchschlagen.
Fazit: Öl bleibt geopolitisch sensibel – aber wirtschaftlich weniger bedrohlich
Selbst wenn neue Spannungen auftreten, dürfte die Weltwirtschaft besser gewappnet sein. Die Kombination aus guter Angebotslage, zurückhaltender Eskalation und struktureller Transformation senkt die Anfälligkeit für klassische Öl-Schocks. Damit ist der aktuelle Ölpreisanstieg eher ein politisches als ein ökonomisches Thema.
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