Überblick: Anhaltende Herausforderungen in der deutschen Industrie
Die deutsche Industrieproduktion setzte ihren Abwärtstrend im Oktober fort. Während sich der Einbruch im Baugewerbe allmählich stabilisiert, bleibt der Druck auf das verarbeitende Gewerbe hoch. Die Produktionsmengen in der Industrie sind im Jahresvergleich um 5 % und im Vergleich zum Höchststand von 2017 um 17 % gesunken. Besonders enttäuschend ist, dass sich die zuvor verzeichnete Erholung in energieintensiven Branchen wieder umgekehrt hat. Der Rückgang betrifft jedoch nicht nur diese Sektoren, sondern ist breit gefächert und umfasst die Produktion von Vorleistungs-, Investitions- und Konsumgütern.
Nahezu kein bedeutender Industriezweig hat seine Produktionsmengen auf das Niveau vor der Pandemie oder der russischen Invasion zurückgebracht.
Globaler Einfluss oder hausgemachte Probleme?
Fehlender Rückenwind durch den globalen Zyklus
Trotz eines robusten globalen Wachstums in den letzten Jahren hat der industrielle Sektor weltweit weniger profitiert als in früheren Zyklen. Wachstum wurde eher durch Konsum als durch Investitionen angetrieben, was den Export industrieller Güter begrenzt hat.
Eine Analyse der deutschen Industrieproduktion zeigt jedoch, dass der globale Fertigungszyklus derzeit keinen Rückenwind liefert. Im Unterschied zu den Jahren 2018 bis 2022, in denen der globale Zyklus zumindest teilweise Schwächen in der deutschen Industrieproduktion ausglich, wirkt er nun neutral.
Hausgemachte Probleme dominieren
Die anhaltenden Rückgänge in der deutschen Industrieproduktion sind vor allem hausgemacht. Der Abstand zwischen der deutschen Industrie und der globalen Entwicklung hat sich erheblich vergrößert und übertrifft inzwischen die positiven Abweichungen, die während der Jahre nach der Finanzkrise bis zur Pandemie zu beobachten waren.
Strukturelle und konjunkturelle Belastungen
Die deutsche Industrie sieht sich gleichzeitig mit zyklischen und strukturellen Herausforderungen konfrontiert:
- Schwache Nachfrage: Niedrigere Investitionen und geringere Nachfrage in Schlüsselbranchen belasten die Produktion.
- Hohe Zinsen: Die restriktive Geldpolitik erhöht die Finanzierungskosten, was Investitionen erschwert.
- Strukturelle Schwächen: Schlüsselindustrien stehen vor langfristigen Herausforderungen, einschließlich steigender Energiekosten und globaler Wettbewerbsfähigkeit.
Besorgniserregend ist, dass selbst die Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe, die bisher stabiler als die Produktionsvolumina war, inzwischen um 5 % unter ihrem früheren Höchststand liegt und weiter fällt.
Ausblick: Ein schwieriger Winter steht bevor
Die Lage in der deutschen Industrie bleibt angespannt. Ohne Unterstützung durch den globalen Zyklus und angesichts struktureller Schwächen sowie konjunktureller Belastungen wird der Winter herausfordernd. Analysten betonen, dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu stärken und eine nachhaltige Erholung einzuleiten.
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