EZB – Die Lohnabschlüsse sind entscheidend für die Zinspolitik

Bedeutung der Lohnabschlüsse für die EZB: Die EZB betrachtet in den kommenden Monaten die Lohnabschlüsse als entscheidend für ihre Zinsentscheidungen. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass die Löhne in absehbarer Zeit deutlich stärker steigen werden als die Produktivität, was gegen einen nachhaltigen Rückgang der Inflation auf das 2%-Ziel der EZB spricht.

Herausforderungen für die EZB: Nach überraschend niedrigen Inflationsdaten erwarten Finanzmärkte bereits im April eine erste Zinssenkung durch die EZB. Präsidentin Lagarde versucht, diese Erwartungen zu dämpfen, indem sie auf die hohen Lohnsteigerungen hinweist. Weiter steigende Lohnkosten könnten die Rückkehr der Inflation auf das 2%-Ziel verzögern, weshalb ich nicht von einer Zinssenkung im April ausgehe.

Stärkster Lohnanstieg seit Beginn der Währungsunion: Der Lohnauftrieb hat sich seit Ende 2021 massiv verstärkt. Der Tariflohnindikator der EZB zeigt im dritten Quartal 2023 einen Anstieg um 4,6% gegenüber dem Vorjahr – der stärkste Anstieg seit Beginn der Währungsunion.

Lohnsteigerungen nicht nur im Kern der Währungsunion: Ursprünglich schien der Lohnanstieg auf die Kernländer zu beschränken. Doch mittlerweile steigen die Löhne auch in Südeuropa deutlich an. Der Mangel an Arbeitskräften verstärkt die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften.

Ausblick auf 2024: Die Tariflöhne im Euroraum dürften 2024 voraussichtlich um rund 5% steigen, gestützt durch anhaltende Verhandlungsmacht der Gewerkschaften und anhaltenden Arbeitskräftemangel.

EZB-Politik und Zinserwartungen: Die EZB wird voraussichtlich zögerlich auf steigende Lohnkosten reagieren. Eine erste Zinssenkung wird von mir nicht vor Juni erwartet. Bis zum Jahresende könnten dann drei 25-Basispunkte-Schritte folgen. Marktprognosen einer Zinssenkung um fast 150 Basispunkte in diesem Jahr sehe ich als zu übertrieben.

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