Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 30. Januar 2025 den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, von 3,0 % auf 2,75 %. Dieser Schritt wurde bereits im Dezember 2024 angekündigt und ist weitgehend von den Märkten eingepreist. Doch die eigentliche Frage lautet: Wie geht es nach März weiter? Analysten erwarten, dass die EZB ihren Zinssenkungspfad fortsetzt, wobei die Diskussionen über das „neutrale“ Zinsniveau und die zukünftige Geldpolitik an Intensität gewinnen werden. Dieser Newsletter beleuchtet die Hintergründe, die möglichen Auswirkungen auf die Märkte und die nächsten Schritte der EZB.
Zinssenkung im Januar: Ein erwarteter Schritt
Die EZB hat am 30. Januar den Einlagenzins um 25 Basispunkte 2,75 % gesenkt. Diese Entscheidung wurde bereits im Dezember 2024 signalisiert, als die EZB darauf hinwies, dass die abgeschwächten Inflationsrisiken und die anhaltende wirtschaftliche Schwäche keine restriktive Geldpolitik mehr rechtfertigen. Die aktuellen Daten bestätigen diese Einschätzung: Die Inflation lag Ende 2024 bei 2,4 %, leicht unter den Prognosen der EZB, während das Wirtschaftswachstum weiterhin schwach bleibt.
Blick über März hinaus: Was erwartet die Märkte?
Die Märkte werden sich weniger auf die Zinssenkung im Januar konzentrieren, sondern vielmehr auf die Signale der EZB zur zukünftigen Geldpolitik. Zwei Themen stehen dabei im Mittelpunkt:
- Finanzielle Bedingungen: Die jüngste Zunahme der langfristigen Renditen im Euroraum, die durch die Neuausrichtung der US-Staatsanleihenkurve verursacht wurde, könnte die geldpolitische Transmission der EZB behindern. Analysten werden genau darauf achten, wie besorgt die EZB über diese Entwicklung ist.
- Neutrales Zinsniveau: Innerhalb des EZB-Rats gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, welches Zinsniveau als „neutral“ gilt. Während die „Falken“ einen Einlagenzins von 2,5 % anstreben, bevor sie eine Pause einlegen, tendieren die „Tauben“ eher zu 2,0 %. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird voraussichtlich keine klaren Aussagen dazu treffen, da die Schätzung des neutralen Zinsniveaus mit hoher Unsicherheit verbunden ist.
Prognose: Zinssenkungen bis Ende 2025
Analysten erwarten, dass die EZB ihre Zinssenkungen im Jahr 2025 fortsetzen wird. Nach einem weiteren 25-Basis-Punkte-Schritt im März könnte sich das Tempo der Zinssenkungen jedoch verlangsamen. Bis Dezember 2025 könnte der Einlagenzins auf 1,75 % sinken, was unter den aktuellen Markterwartungen liegt.
Marktreaktion: Begrenzte Auswirkungen erwartet
Da die Zinssenkung im Januar bereits eingepreist ist, wird die Marktreaktion voraussichtlich moderat ausfallen. Die Renditen von Staatsanleihen im Euroraum sind seit Dezember gestiegen, was teilweise auf die Entwicklung in den USA zurückzuführen ist. Die EZB könnte diese Entwicklung als unerwünschte Straffung der finanziellen Bedingungen ansehen. Sollte Lagarde während der Pressekonferenz auf diese Themen eingehen, könnte dies die Märkte beeinflussen.
EUR-USD: Begrenzte Erholung
Der EUR-USD-Kurs hat sich in den letzten Wochen leicht erholt und liegt derzeit bei 1,05. Bessere als erwartete PMI-Daten im Euroraum und eine weniger aggressive Handelspolitik der neuen US-Regierung haben dazu beigetragen. Allerdings bleibt das schwache Wirtschaftswachstum im Euroraum ein Hindernis für eine nachhaltige Erholung des Euro. Analysten sehen ein Absinken des EUR-USD-Kurses auf Parität oder sogar darunter als mögliches Risikoszenario, falls die EZB die Zinsen stärker senkt als die US-Notenbank.
Fazit
Die Zinssenkung der EZB im Januar ist ein erwarteter Schritt, doch die eigentliche Aufmerksamkeit liegt auf der zukünftigen Geldpolitik. Die Diskussionen über das neutrale Zinsniveau und die finanziellen Bedingungen werden die Märkte in den kommenden Monaten beschäftigen. Während die EZB voraussichtlich weiterhin Zinsen senken wird, bleibt die Unsicherheit über die globalen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen ein zentraler Faktor für die Marktdynamik.
— Haftungsausschluss —
Bitte beachte, dass die Informationen auf dieser Website nur zu Informationszwecken dienen und nicht als Anlageberatung betrachtet werden sollten. Wir sind keine lizenzierten Anlageberater, und die auf dieser Website vereffentlichten Informationen stellen keine finanzielle, rechtliche oder steuerliche Beratung dar.
Alle Informationen, Analysen, Meinungen, Kommentare und Empfehlungen auf dieser Website spiegeln unsere personlichen Ansichten wider und sollten nicht als Ratschlag fur deine Handelsentscheidungen betrachtet werden. Du bist allein verantwortlich kir deine Anlageentscheidungen und solltest dich vor jeder Anlageentscheidung mit einem qualifizierten Finanzberater in Verbindung setzen.
Der Handel mit Aktien und anderen Finanzinstrumenten birgt Risiken, und du solltest deine Risikobereitschaft sorgfaltig abwagen, bevor du eine Anlage tatigst. Die vergangene Performance von Wertpapieren garantiert keine zukUnftigen Ergebnisse.