Die Bedeutung von Umfragedaten in der Wirtschaftsanalyse
Monatliche Umfragedaten wie der PMI (Purchasing Managers‘ Index) und der ESI (Economic Sentiment Indicator) der Europäischen Kommission sind wichtige Werkzeuge, um die wirtschaftliche Entwicklung frühzeitig zu erkennen. Die Covid-19-Pandemie hat jedoch das Verhältnis zwischen diesen Umfragedaten und dem BIP-Wachstum verändert, was ihre Zuverlässigkeit in Frage stellt.
Aktuelle Prognosen und Entwicklungen
Nach der Normalisierung der Wirtschaft nach den Covid- und Energieschocks zeigt die Analyse, dass die Umfragedaten wieder an Prognosegenauigkeit gewinnen. Insbesondere nationale Umfragedaten in Frankreich und Italien übertreffen den PMI in der Genauigkeit, während in Deutschland und Spanien der PMI besser abschneidet.
Bottom-up vs. Top-down Prognosemethoden
Ein Bottom-up-Ansatz, der auf der Aggregation nationaler Umfrageindikatoren basiert, zeigt eine höhere Genauigkeit bei der Prognose des BIP-Wachstums in der Eurozone als ein Top-down-Ansatz. Dieser Ansatz berücksichtigt die besten Indikatoren jedes Landes und liefert genauere Ergebnisse.
Q2 BIP-Prognosen für die Eurozone
Für das zweite Quartal 2024 prognostizieren die Umfragedaten ein BIP-Wachstum von 0,15-0,19 % gegenüber dem Vorquartal. Ein neuer Bottom-up-Ansatz deutet auf ein Wachstum von 0,27 % hin. Die Now-Casting-Modelle, die auch harte Daten einbeziehen, prognostizieren ein Wachstum von 0,16 %. Dies liegt unter der offiziellen Prognose von 0,27 %.
Anpassung der Wachstumsprognosen
Die Wachstumsprognose für die Eurozone 2024 wurde von 0,4 % auf 0,9 % angehoben, hauptsächlich aufgrund besserer globaler Aussichten. Es wird jedoch nicht erwartet, dass sich dieser Optimismus auf das nächste Jahr überträgt, da verschiedene Risiken wie fiskalische Straffung und geopolitische Spannungen bestehen bleiben.
Wichtige Indikatoren für das BIP-Wachstum
Die beiden Hauptindikatoren für das BIP-Wachstum in der Eurozone sind der Composite PMI und der Economic Sentiment Indicator (ESI). Der Composite PMI misst die Aktivität im Dienstleistungs- und Fertigungssektor, während der ESI das Vertrauen in Industrie, Dienstleistungen, Verbraucher, Einzelhandel und Bauwesen widerspiegelt.
Prognosegenauigkeit nach der Covid-Krise
Die Covid-19-Krise hat die Korrelation zwischen Umfragedaten und dem BIP-Wachstum erheblich verändert. Vor der Krise bedeutete ein PMI-Wert von 50 Nullwachstum. Nach der Krise sank dieser Schwellenwert auf nahe 49.
Vergleich von Prognosemethoden
Der Bottom-up-Ansatz, der auf den besten Umfragedaten der vier größten Volkswirtschaften der Eurozone basiert, zeigt eine höhere Genauigkeit als der Top-down-Ansatz. Nationale Umfragedaten aus Frankreich und Italien sind dabei genauer als der PMI, während in Deutschland und Spanien der PMI bessere Ergebnisse liefert.
Schlussfolgerung und Ausblick
Die Modelle deuten auf ein moderates Wachstum der Eurozone im zweiten Quartal hin, wobei die Erholung von mehreren Risiken bedroht wird. Trotz einer optimistischen Wachstumsprognose für 2024 bleiben Herausforderungen bestehen, die die wirtschaftliche Stabilität beeinflussen könnten.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage in der Eurozone zeigt, wie wichtig es ist, verschiedene Datenquellen und Prognosemethoden zu berücksichtigen, um ein genaues Bild der zukünftigen Entwicklung zu erhalten.
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