AUSBLICK 2025, PART 1: Bericht des National Intelligence Council

AUSBLICK 2025, PART 1: Bericht des National Intelligence Council

Die weltpolitische Aussicht für 2025

Alle vier Jahre veröffentlicht der National Intelligence Council (NIC) nach den US-Präsidentschaftswahlen seinen Bericht Global Trends, der als Weitblick dient, um der neuen Regierung einen Ausblick auf die kommenden Jahrzehnte zu geben. Der aktuelle Bericht, der vor der Amtseinführung von Präsident Donald Trump am 20. Januar 2025 erscheint, beleuchtet die Entwicklungen bis zum Jahr 2045. Eine Rückschau auf die Vorhersagen des NIC von 2008 zeigt interessante Einsichten für 2025 und darüber hinaus.


Veränderungen in der internationalen Ordnung

Der NIC hatte 2008 prognostiziert, dass das internationale System, das seit dem Zweiten Weltkrieg von den USA dominiert wurde, bis 2025 kaum wiederzuerkennen sein würde. Statt des unipolaren amerikanischen Modells war eine multipolare Welt mit zunehmender Instabilität und Konflikten zu erwarten. Heute scheint diese Vorhersage weitgehend eingetreten zu sein, da neue Machtzentren aufsteigen und geopolitische Spannungen weltweit zunehmen. Ein erneuter kalter Krieg scheint möglich.


Trump 1.0 und 2.0: Von der Störung zur Kontinuität

Während Trumps erste Amtszeit bestehende geopolitische Strukturen weiter erschütterte, wird seine zweite Amtszeit als eine Phase der Kontinuität betrachtet. Der ehemalige Präsident hat den globalen liberalen Ordnungsrahmen verlassen und sich dem Isolationismus und Protektionismus zugewandt. Für 2025 wird erwartet, dass Trump stärker auf einseitige und transaktionale Politiken setzt, jedoch auch Zurückhaltung üben könnte, um die internationalen Spannungen nicht weiter zu verschärfen.


Wirtschaftliche Aussichten: Inflation und Zentralbankpolitik

Obwohl viele befürchten, dass Trump 2.0 eine inflationäre Präsidentschaft anstreben wird, könnte seine Politik moderater ausfallen. Ein zu stark inflationäres Vorgehen könnte ihm in den Zwischenwahlen 2026 schaden. Aufgrund dieser Unsicherheit wird die US-amerikanische Zentralbank (Fed) voraussichtlich vorsichtiger agieren als unter einer Regierung von Kamala Harris. Gleichzeitig könnte die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) zurückhaltender werden, wenn die Fed ihre Zinspolitik weiter anpasst.


Europas geopolitische Entscheidungen im Jahr 2025

Die EU steht 2025 vor einer wichtigen Entscheidung: Soll sie sich zu einer geopolitischen Supermacht entwickeln, mit einer kohärenten Industrie- und Verteidigungsstrategie, oder weiterhin in einem Wettbewerb der Blöcke agieren? Diese Frage wird entscheidend sein, vor allem im Hinblick auf den möglichen Rückzug der USA aus internationalen Angelegenheiten.


China: Anpassung des Wachstumsmodells

China steht vor der Herausforderung, sein Wachstum von Exporten und Investitionen hin zu einer stärkeren privaten Konsumwirtschaft umzupolen. In einer Welt, die unter den Spannungen zwischen den USA und China leidet, könnte dies zusätzliche Konflikte erzeugen, insbesondere im Bereich von Technologien wie Elektrofahrzeugen und Solarpanels.


Künstliche Intelligenz und die Börsenentwicklung

Der Bericht von 2008 hatte die Bedeutung der künstlichen Intelligenz (KI) noch nicht vorhergesehen. Heute wird KI einen großen Einfluss auf die Börsen haben, was zu Marktentwicklungen führen könnte, die durch die Konzentration von Tech-Aktien geprägt sind. Zudem könnte Trumps Haltung zur Taiwan-Frage weiterhin zu Unsicherheit bei Technologieunternehmen führen.


Energie- und Rohstoffmärkte im Wandel

Ein weiteres Thema ist die Verschiebung in den Energiemärkten. Die Prognose eines Ölversorgungsengpasses hat sich nicht bewahrheitet, und die Ölpreise sind durch eine Übersättigung des Marktes beeinflusst. Die zunehmende Elektrifizierung der Weltwirtschaft könnte jedoch zu neuen Herausforderungen führen, insbesondere im Hinblick auf die Versorgung mit Metallen wie Lithium und Kobalt, die für die Produktion von Batterien benötigt werden.


Die politische Polarisierung der USA

Ein Trend, der in 2008 noch nicht berücksichtigt wurde, ist die zunehmende Polarisierung der US-Politik. Dieser Trend dürfte auch über 2025 hinaus anhalten und könnte erhebliche Auswirkungen auf die politische Landschaft der Vereinigten Staaten haben.


Fazit: Eine neue Ära der Unsicherheit

Trump 2.0 wird 2025 zweifellos prägen, doch in einer Welt, die bereits von geopolitischen Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheit und technologischen Umbrüchen geprägt ist, wird seine Präsidentschaft neue Herausforderungen mit sich bringen. Analysten werden genau beobachten, wie sich die weltpolitischen und wirtschaftlichen Strukturen unter seiner Führung weiterentwickeln.

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