Divergenz zwischen USA und Europa

AUSBLICK 2025, PART 14: Divergenz zwischen USA und Europa

Fiskalpolitische Divergenz zwischen den USA und der Eurozone

Die fiskalpolitischen Trends der letzten Jahre könnten die Divergenz zwischen den USA und der Eurozone verstärken. In den USA hat sich die Schuldenquote im Verhältnis zum BIP auf Rekordhöhen erhöht, während sie in der Eurozone nur leicht gesenkt wurde, aber nahe dem langfristigen Durchschnitt seit der Finanzkrise bleibt. Unter der Trump-Administration könnten zusätzliche fiskalische Maßnahmen wie Steuererleichterungen die US-Wirtschaft erheblich ankurbeln, was eine langfristige Expansion der Fiskalpolitik mit sich bringen könnte. Prognosen deuten darauf hin, dass die USA im nächsten Jahrzehnt ihre Schuldenquote auf über 140 % des BIP steigern könnten.

Eurozone unter Fiskalrestriktionen

Die Eurozone steht vor einem Paradigmenwechsel in der Fiskalpolitik, da ab 2025 neue europäische Fiskalregeln in Kraft treten. Diese werden besonders für hoch verschuldete Länder wie Italien und Frankreich eine nachhaltige Fiskalkonsolidierung erfordern, um die Schuldenquote langfristig zu senken. Insgesamt wird erwartet, dass die Eurozone ihre Fiskalpolitik ab 2025 straffer gestalten wird, was zu einem stärkeren fiskalischen Anpassungsdruck führt.

Auswirkungen auf den realen neutralen Zinssatz (r-star)

Die fiskalpolitischen Unterschiede zwischen den USA und der Eurozone könnten auch Auswirkungen auf den realen neutralen Zinssatz (r-star) haben. In den USA könnte ein höherer fiskalischer Stimulus die Nachfrage ankurbeln und den r-star leicht anheben. Andererseits könnte eine längerfristig restriktive Fiskalpolitik in der Eurozone den r-star nach unten drücken. Diese Divergenz könnte jedoch durch den zunehmenden Druck auf die Eurozone, mehr öffentliche Ausgaben zu tätigen, relativiert werden, um auf geopolitische Herausforderungen und den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit zu reagieren.

Marktprognosen: Auswirkungen auf US-Renditen und den US-Dollar

In den USA könnten hohe Defizite zu einer Erhöhung des Term Premium führen, was zu einer steileren Renditekurve führen könnte. Dies könnte die Marktzinsen, insbesondere für US-Staatsanleihen, weiter nach oben treiben. Gleichzeitig wird erwartet, dass der US-Dollar im Vergleich zu anderen Währungen stabil bleibt, da er eine zentrale Rolle im internationalen Handel und als Reservewährung spielt. Eine signifikante Schwächung des US-Dollars scheint jedoch unwahrscheinlich, da die Nachfrage nach US-Dollar-Schulden zunehmend von inländischen Investoren getragen wird.

Schlussfolgerung

Die unterschiedlichen fiskalpolitischen Perspektiven der USA und der Eurozone könnten 2025 zu deutlich unterschiedlichen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen führen. Anleger sollten sich auf eine mögliche Volatilität an den Märkten einstellen, insbesondere im Hinblick auf die Divergenz in den Renditekurven und die langfristigen Aussichten für den US-Dollar.

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