Beeindruckende Stärke der US-Wirtschaft
Die US-Wirtschaft zeigt weiterhin keine Anzeichen von Schwäche. Besonders bemerkenswert ist der Arbeitsmarkt, der zuletzt sogar an Tempo gewonnen hat. In den letzten drei Monaten bis September wurden im Durchschnitt 266.000 neue Arbeitsplätze pro Monat geschaffen, weit mehr als die notwendigen 100.000 Stellen, um die wachsende Bevölkerung zu versorgen.
Das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal wird auf etwa 3,5% bis 4% geschätzt, das höchste Tempo seit Ende 2021. Doch bedeutet das, dass die befürchtete Rezession nun abgewendet ist?
Starke Daten sind keine Garantie gegen eine Rezession
Das Problem ist, dass Rezessionen selten in den harten Wirtschaftsdaten angekündigt werden. In der Vergangenheit wuchs die US-Wirtschaft sogar noch zwei Quartale vor Rezessionsbeginn mit etwa 3,5%. Erst im Quartal vor dem Einsetzen der Rezession verlangsamte sich das Wachstum spürbar. Doch auch dies allein ist kein sicheres Zeichen für eine Rezession. Jeder Aufschwung hat seine Schwächephasen. Beispielsweise schrumpfte die Wirtschaft im Jahr 2022, ohne eine Rezession einzuleiten.
Die Geldpolitik spielt eine entscheidende Rolle
Die Prognose einer möglichen Rezession stützt sich auf die Beobachtung, dass kräftige Zinserhöhungen normalerweise von einem wirtschaftlichen Abschwung begleitet werden. Dies zeigt, wie wichtig die Geldpolitik ist. Ein Beispiel sind die Hypothekenzinsen, die von knapp 3% im Jahr 2021 auf zuletzt 7,5% gestiegen sind. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die monatlichen Belastungen der Hauskäufer und den Immobilienmarkt.
Auch die Kreditkartenzinsen sind in den letzten anderthalb Jahren um mehr als 6 Prozentpunkte gestiegen und erreichten im August mehr als 21%. Das belastet direkt die Verbraucher und könnte den Konsum dämpfen.
Diese Entwicklungen könnten den Immobilienmarkt und den privaten Verbrauch weiter beeinträchtigen. Doch die Zukunft ist ungewiss, und die Fed steht vor einer großen Herausforderung.
Eine „weiche Landung“ wie 1994/95 wird schwierig
In der Vergangenheit gab es eine Ausnahme von der Regel, dass kräftige Zinserhöhungen normalerweise eine Rezession auslösen. Dies war die „weiche Landung“ von 1994/95, als die Fed die Zinsen in kurzer Zeit um 300 Basispunkte erhöhte, aber der Aufschwung fortgesetzt wurde.
Diesmal sind die Bedingungen allerdings anders. Die Fed hat ihre Geldpolitik zu spät verschärft, die strukturellen Entwicklungen sind ungünstiger, und die langfristigen Zinsen zeigen keine Anzeichen einer Umkehr. Die Unsicherheit bleibt hoch, aber die Prognose deutet darauf hin, dass die Rezession erst im zweiten Quartal 2024 beginnen wird, mit einer Zinssenkung der Fed um insgesamt 100 Basispunkte im nächsten Jahr.
Fazit
Die US-Wirtschaft bleibt in Bewegung, aber die Aussichten sind nicht ohne Risiken. Die Fed steht vor einer komplexen Aufgabe, die geldpolitischen Entscheidungen abzuwägen, um eine harte Landung zu vermeiden. Wir werden die Entwicklungen weiterhin aufmerksam verfolgen.
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