Zinssenkung um 25 Basispunkte
Die Bank of England (BoE) hat den Leitzins vergangene Woche um 25 Basispunkte auf 4,50 % gesenkt, was allgemein erwartet wurde. Die Abstimmung innerhalb des geldpolitischen Ausschusses war jedoch etwas „taubenhafter“ als erwartet. Zwei Mitglieder plädierten für eine noch stärkere Senkung von 50 Basispunkten.
Herausforderungen für die britische Wirtschaft
Die BoE hat ihre Wachstumsprognosen deutlich nach unten korrigiert und sieht das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für dieses Jahr und das kommende Jahr nur noch um 0,75 % bzw. 1 % wachsen. Diese Revision wurde durch die schwachen BIP-Daten der letzten Monate beeinflusst. Die Inflation wird voraussichtlich auf 3,7 % ansteigen, was hauptsächlich durch steigende Großhandelspreise für Energie und regulierte Preise (z. B. Wasserrechnungen) verursacht wird. Trotz dieser kurzfristigen Anstiege in den Preisen erwartet die BoE keine weiteren Nachwirkungen auf die Wirtschaft, da die wirtschaftliche Aktivität insgesamt schwach bleibt.
Inflation bleibt ein zentrales Thema
Trotz der schwächeren Wachstumsprognosen hat die BoE ihre mittelfristigen Inflationsprognosen leicht angehoben. Die Inflation wird in den nächsten Jahren voraussichtlich bei 2,3 % in zwei Jahren und 1,9 % in drei Jahren liegen. Dies deutet darauf hin, dass die BoE auf eine langsame Rückkehr der Inflation zur Zielmarke hinarbeitet. In ihren Szenarien geht die BoE davon aus, dass die Inflation in den kommenden Jahren zurückgehen wird, ohne dass eine stark restriktive Geldpolitik erforderlich ist.
Arbeitsmarktprobleme als Risikofaktor
Ein entscheidender Unsicherheitsfaktor bleibt der Arbeitsmarkt. Die BoE geht von einem weitgehend „ausgeglichenen“ Arbeitsmarkt aus, was laut den Analysten möglicherweise zu optimistisch ist. Private Umfragen, wie die KPMG/REC-Umfrage, deuten darauf hin, dass der Arbeitsmarkt Schwächen zeigt. Ein weiteres Problem könnte die geplante Erhöhung der National Insurance im April 2024 darstellen, die voraussichtlich zu Stellenabbau in vielen Unternehmen führen wird. Dies könnte zu einem Druck auf das Lohnwachstum und die Konsumpreise führen.
Erwartungen und zukünftige Schritte
Analysten gehen davon aus, dass die BoE den Leitzins in der nächsten Sitzung im März um 25 Basispunkte senken wird. Insgesamt erwarten sie bis zum ersten Quartal 2026 weitere Zinssenkungen in gleichen Schritten. Die Risiken scheinen eher in Richtung einer stärkeren Lockerung der Geldpolitik zu gehen.
Auswirkungen auf den Finanzmarkt
Die Zinssenkung könnte Auswirkungen auf die Märkte haben, insbesondere auf den Anleihemarkt. Eine steigende Staatsverschuldung könnte zu höheren Renditen führen, was in einem positiven Umfeld für riskante Anlagen von Bedeutung sein könnte. Unternehmen in der Bauwirtschaft sowie in zyklischen Sektoren könnten von einer fiskalischen Lockerung profitieren.
— Haftungsausschluss —
Bitte beachte, dass die Informationen auf dieser Website nur zu Informationszwecken dienen und nicht als Anlageberatung betrachtet werden sollten. Wir sind keine lizenzierten Anlageberater, und die auf dieser Website vereffentlichten Informationen stellen keine finanzielle, rechtliche oder steuerliche Beratung dar.
Alle Informationen, Analysen, Meinungen, Kommentare und Empfehlungen auf dieser Website spiegeln unsere personlichen Ansichten wider und sollten nicht als Ratschlag fur deine Handelsentscheidungen betrachtet werden. Du bist allein verantwortlich kir deine Anlageentscheidungen und solltest dich vor jeder Anlageentscheidung mit einem qualifizierten Finanzberater in Verbindung setzen.
Der Handel mit Aktien und anderen Finanzinstrumenten birgt Risiken, und du solltest deine Risikobereitschaft sorgfaltig abwagen, bevor du eine Anlage tatigst. Die vergangene Performance von Wertpapieren garantiert keine zukUnftigen Ergebnisse.