Defensive Sektoren stützen Europas Berichtssaison – trotz schlechter Perspektive

Defensive Sektoren stützen Europas Berichtssaison – trotz schlechter Perspektive

Stabile Erträge inmitten politischer Unsicherheit

In der laufenden Berichtssaison zum ersten Quartal 2025 überraschen zahlreiche europäische Unternehmen positiv. Rund die Hälfte der Unternehmen hat bislang Zahlen veröffentlicht, im Durchschnitt lagen die Gewinne je Aktie 3,8 % über den Erwartungen. Besonders auffällig: Nicht-zyklische Sektoren wie Gesundheitswesen, Versorger und Banken tragen wesentlich zur Stabilisierung der Ertragslage bei – während zyklische Branchen unter der wirtschaftlichen Unsicherheit infolge der US-Zölle leiden.


Schwache Ausblicke trotz starker Zahlen

Zwar bieten die bisherigen Ergebnisse kurzfristig Entlastung, doch der weitere Weg bleibt unklar. Die Unternehmensprognosen bleiben zurückhaltend, besonders bei Investitionsausgaben. Der Fokus richtet sich zunehmend auf die mittelfristigen Folgen der neuen Zollpolitik, vor allem in sensiblen Bereichen wie Industrie, Konsumgüter und Rohstoffe. Trotz dieser Risiken verzeichnete der STOXX Europe 600 seit seinem Tiefstand Anfang April eine Erholung von 14 % – zurück auf das Niveau vor den Zollankündigungen.


Pharmasektor, Banken und Versorger an der Spitze

Die stärksten positiven Überraschungen kommen aus dem Gesundheitswesen, dem Bankensektor sowie von Versorgern und Technologieunternehmen. Diese Sektoren hatten bereits im vierten Quartal 2024 überzeugt und setzen ihre relative Stärke fort. Besonders die defensiven Geschäftsmodelle mit stabilen Cashflows und geringerer Abhängigkeit von der globalen Konjunktur zahlen sich aktuell aus.

Im Gegensatz dazu enttäuschen klassische Zykliker wie Automobilhersteller, Luxusgüterkonzerne und Energieunternehmen. Die Konsumgüterbranche meldete einen Gewinnrückgang von 17 % gegenüber dem Vorjahr – deutlich schwächer als der bereits pessimistisch erwartete Rückgang von 11 %.


Defensive Ausrichtung bleibt vorteilhaft

Die Berichtssaison sendet ein klares Signal: In einem Umfeld geopolitischer Unsicherheit und wirtschaftlicher Risiken zeigen sich nicht-zyklische Sektoren als stabilisierende Kraft. Vier Sektoren mit positiven Ergebnissen – Gesundheit, Banken, Versorger und Technologie – repräsentieren gemeinsam fast 40 % des STOXX Europe 600.

In Anbetracht des eingetrübten makroökonomischen Umfelds fokussieren sich viele Investoren auf Geschäftsmodelle mit planbaren Erträgen. Das spricht für eine weitere Umschichtung in defensive Titel. Eine solche Positionierung erscheint auch in den kommenden Monaten als sinnvoll, solange die Auswirkungen der globalen Handelspolitik nicht klarer absehbar sind.

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