Der demografische Wandel als langfristige Herausforderung und Chance

Der demografische Wandel als langfristige Herausforderung und Chance

Eine alternde Weltbevölkerung verändert die globale Wirtschaft

Bis 2050 wird die Zahl der über 60-Jährigen weltweit auf etwa 2,1 Milliarden steigen – mehr als doppelt so viele wie heute. Diese Entwicklung, getrieben von einer steigenden Lebenserwartung und sinkenden Geburtenraten, gehört zu den bedeutendsten strukturellen Veränderungen unserer Zeit. Sie wirkt sich tiefgreifend auf Arbeitsmärkte, Staatsfinanzen und Wachstumsperspektiven aus. Zugleich eröffnet sie neue Möglichkeiten für ein längeres und gesünderes Leben.

Demografischer Wandel belastet Wachstum und öffentliche Haushalte

In Europa wird die Bevölkerung voraussichtlich bereits im kommenden Jahr ihren Höchststand erreichen. Danach wird sie laut Prognosen bis 2075 um mindestens 5 % schrumpfen. Dieser Rückgang ist nicht nur eine statistische Größe, sondern hat konkrete wirtschaftliche Folgen. Die sinkende Zahl Erwerbstätiger bremst das potenzielle Wachstum, während die Alterung der Gesellschaft zu höheren Gesundheits- und Rentenausgaben führt. Infolgedessen dürfte die Staatsverschuldung in der EU bis 2040 auf über 100 % des BIP steigen – ausgehend von etwa 80 % heute.

Strukturelle Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft

Neben den fiskalischen Herausforderungen verändert die Langlebigkeit auch die Zusammensetzung der Wirtschaft. Sektoren wie Gesundheit, Pflege, altersgerechtes Wohnen und Medizintechnologie gewinnen an Bedeutung. Gleichzeitig werden Unternehmen und Staaten verstärkt gefordert, altersfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die Alterung wirkt sich zudem auf Konsumverhalten, Innovationsdynamik und Kapitalmärkte aus – mit erheblichen Folgen für Investoren.

Politische Antworten müssen über reine Erwerbsanreize hinausgehen

Zwar ist eine höhere Erwerbsbeteiligung älterer Menschen ein wichtiger Hebel zur Stabilisierung der öffentlichen Finanzen. Doch nachhaltige Lösungen müssen weiter reichen. Entscheidend ist die Förderung gesunder Lebensjahre. Investitionen in Prävention, Bildung, Digitalisierung im Gesundheitswesen und soziale Teilhabe sind zentrale Bausteine einer modernen Langlebigkeitsstrategie. Gleichzeitig gilt es, das Verhältnis zwischen Generationen sozial ausgewogen zu gestalten.

Langfristiger Fokus: Megatrend Langlebigkeit als strategische Priorität

Der demografische Wandel stellt eine der größten gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte dar – bietet aber auch Chancen für Innovation und gesellschaftlichen Fortschritt. Institutionen wie UniCredit setzen deshalb verstärkt auf Forschung und Dialog. Der jüngst in Mailand abgehaltene Longevity Economic Forum versammelt führende Experten, um Lösungsansätze und Investitionsperspektiven im Zeitalter der Langlebigkeit zu entwickeln.

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