Deutsche Bauwirtschaft in der Krise: Prognose deutet auf anhaltenden Rückgang bis 2025

Deutsche Bauwirtschaft in der Krise: Prognose deutet auf anhaltenden Rückgang bis 2025

Schwächelnde Bauwirtschaft belastet deutsche Wirtschaft

Die Bauwirtschaft, die etwa 10 % der deutschen Wirtschaft ausmacht, befindet sich in einer tiefen Rezession. Von 2020 bis 2023 schrumpften die Bauinvestitionen um mehr als 14 %, was das deutsche Bruttoinlandsprodukt um mehr als 1 Prozentpunkt verringerte. Auch im Jahr 2024 setzt sich der Rückgang fort, wobei die Bauinvestitionen im ersten Halbjahr um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken.

Prognosemodell zeigt: Rezession hält bis 2025 an

Laut einem neu entwickelten Prognosemodell wird sich die Rezession in der Bauwirtschaft voraussichtlich bis Ende 2025 hinziehen. Ein Hoffnungsschimmer könnte sich erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 abzeichnen, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verbessern. Die Unsicherheit bleibt jedoch hoch.

Unsere Prognosen für die verschiedenen Bausektoren zeigen, dass der Wohnungsbau und der kommerzielle Sektor weiterhin stark betroffen sein werden. Der Tiefbau hingegen soll sich positiv entwickeln und leicht zulegen.

Bedeutung des Bauwesens für die deutsche Wirtschaft

Bauinvestitionen sind der bedeutendste Teil der Bruttoanlageinvestitionen. Im Jahr 2023 übertrafen sie in nominalen Werten die Investitionen in Maschinen und Ausrüstungen um rund 200 Milliarden Euro. Die Bauwirtschaft steht zunehmend im Fokus, da sie sich in einem erheblichen Abschwung befindet.

Anpassung der Bauwirtschaft an neue Realitäten

Nach einem langjährigen Boom von 2009 bis zum Frühjahr 2022 stiegen die Preise für Wohn- und Gewerbeimmobilien erheblich. Doch der anschließende Zins- und Regulierungs-Schock, ausgelöst durch das Heizungsgesetz, führte zu einer Marktkorrektur. Von 2021 bis 2023 brach die Nachfrage ein, und die Preise fielen deutlich. Die Zahl der Wohnungsbau-Genehmigungen sank von 381.000 auf 260.000 Einheiten, während die Genehmigungen im Gewerbebau von 29.000 auf unter 24.000 zurückgingen. Infolgedessen fielen die Bauinvestitionen in diesen Jahren um mehr als 14 %. Besonders hart getroffen wurden der Wohnungs- und Gewerbesektor, die zusammen etwa 90 % der gesamten Bauinvestitionen ausmachen.

Aussicht für 2024 und 2025

Unsere Prognose für die Bauwirtschaft basiert auf einem Nowcasting-Modell, das in der zweiten Jahreshälfte 2024 weitere Rückgänge voraussagt. Im Jahresdurchschnitt 2024 dürften die Bauinvestitionen um 3,2 % sinken. Für 2025 erwarten wir einen Rückgang von 1,0 %, der fast vollständig durch den sogenannten Carry-Over-Effekt aus dem Vorjahr verursacht wird.

Chance auf Erholung in 2025

Es gibt Anzeichen dafür, dass die Rezession in der Bauwirtschaft im Jahr 2025 enden könnte. Daten aus den ifo- und PMI-Umfragen zeigen eine leichte Erholung, und auch der Produktionsindex hat einen kleinen Anstieg verzeichnet. Hinzu kommt, dass die Hypothekenzinsen leicht gesunken sind und das neue Wachstumschancengesetz positive Impulse setzen könnte. Trotz dieser Verbesserungen bleibt das Risiko bestehen, dass anhaltende Unsicherheiten die Bauwirtschaft weiter belasten.

Fazit: Bauwirtschaft vor langem Abschwung

Die Bauwirtschaft befindet sich in einer der schwersten Rezessionen ihrer Geschichte. Die Entwicklung wird vor allem durch hohe Zinsen, sinkende Nachfrage und regulatorische Veränderungen bestimmt. Während eine Erholung in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 möglich scheint, bleibt die Lage aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten fragil.

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