Deutschland - Positive Industrie-Zahlen nicht überinterpretieren

Deutschland – Positive Industrie-Zahlen nicht überinterpretieren

Die Auftragseingänge der deutschen Industrie sind im Dezember um beeindruckende 8,9% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Doch dieser Anstieg ist hauptsächlich auf eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Großaufträgen zurückzuführen, die die kurzfristige Produktion kaum beeinflussen. Bereinigt um diese Effekte ist das Auftragsvolumen sogar um kräftige 2,2% gefallen, was darauf hinweist, dass eine nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft noch nicht in Sicht ist.

Die Statistiken zeigen einen oberflächlichen Anstieg der Auftragseingänge, der jedoch durch ungewöhnlich umfangreiche Großaufträge verzerrt ist. Insbesondere im Bereich des sonstigen Fahrzeugbaus (Flugzeuge, Schiffe etc.) haben sich die Bestellungen verdoppelt. Allerdings werden Großaufträge oft mit erheblicher Verzögerung bearbeitet und erstrecken sich über längere Zeiträume. Daher ist die Bereinigung um Großaufträge ein wichtiger Indikator für die langfristige konjunkturelle Tendenz, und hier verzeichneten die Statistiker einen Rückgang um 2,2% im Vergleich zum Vormonat. Abgesehen von den Monaten rund um den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 waren die bereinigten Auftragseingänge damit so niedrig wie zuletzt Mitte 2010. Besonders schwach waren dabei die Aufträge der Auto-Industrie, die um fast 15% zurückgingen.

Diese Zahlen verdeutlichen erneut, wie stark die deutsche Wirtschaft unter den Zinserhöhungen der Zentralbanken und die Politik in den letzten beiden Jahren leidet, die die Nachfrage nach Industriegütern dämpfen. Die schlechte Stimmung der Unternehmen, die vermehrt über fehlende Aufträge klagen, deutet darauf hin, dass eine schnelle Erholung unwahrscheinlich ist. Stattdessen könnte die deutsche Wirtschaft zu Beginn des neuen Jahres weiter schrumpfen und am Ende des Jahres 2024 ein Minus verzeichnen.

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