Die jüngsten Daten des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Dezember, ein maßgeblicher Indikator für die Wirtschaft im Euroraum, zeigen einen Rückgang um 0,6 Punkte auf 48,1. Diese Entwicklung bestätigt die Erwartung meines Teams, dass die Wirtschaft im Schlussquartal, entgegen den Prognosen der EZB, weiterhin schrumpfen wird. Auch im Industriesektor gibt es mit einem unveränderten Index von 44,2 kaum Anzeichen für eine Trendwende. Diese Daten könnten Spekulationen über eine baldige Senkung der EZB-Leitzinsen verstärken. Aufgrund des anhaltenden Preisauftriebs wird (und sollte) die EZB jedoch wahrscheinlich erst im Sommer mit Zinssenkungen beginnen.
Die Daten im Detail
Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor fiel im Dezember um 0,6 Punkte auf 48,1. Dies bedeutet eine nahezu vollständige Korrektur des Anstiegs im November. Die meisten Wirtschaftsexperten hatten eine leichte Verbesserung erwartet. Dieser Index liegt nun bereits den fünften Monat in Folge auf einem Niveau, das in der Vergangenheit auf ein Schrumpfen der Wirtschaft hindeutete. Der Index für das verarbeitende Gewerbe bleibt mit 44,2 weiterhin auf einem niedrigen, rezessiven Niveau.
Meine Analyse
Nach einem leichten Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal (-0,1% gegenüber dem zweiten Quartal) deutet sich auch für das vierte Quartal 2023 ein Minus an.
Im Gegensatz zur Mehrheit der Experten und der EZB überrascht mich die Rezession nicht. Seit Mitte 2022 hat die EZB die Leitzinsen um 450 Basispunkte erhöht, was mittlerweile eine deutliche Bremswirkung auf die Wirtschaft hat. Gleichzeitig fehlen positive Impulse von der Außenwirtschaft, da nicht nur die EZB, sondern auch andere westliche Zentralbanken die Zinsen massiv angehoben haben. Die Nachfrage aus China schwächelt ebenfalls und Deutschland leidet, als größte Volkswirtschaft der EU, weiterhin unter der eigenen Politik.
Ich gehe daher davon aus, dass die Rezession bis ins Frühjahr hinein andauern wird. Ein üblicher Aufschwung nach einer Rezession wird aufgrund der oben genannten Probleme wohl ebenfalls ausbleiben. Auch wenn die EZB im Sommer wahrscheinlich beginnen wird, die Leitzinsen zu senken, wird die konjunkturelle Belebung aufgrund zeitlicher Verzögerungen erst 2025 spürbar sein.
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