Eurozonen-Inflation: Anstieg im November erwartet, aber Anzeichen einer Abkühlung
Die Flash-HICP-Inflation der Eurozone stieg im November auf 2,28 % im Jahresvergleich, ein Anstieg von 2,00 % im Oktober. Die Kerninflation erhöhte sich leicht auf 2,74 %, lag jedoch unter den Erwartungen von 2,8 %. Der leichte Rückgang bei den Dienstleistungen (3,9 % von 4,0 %) wurde durch eine stärkere Güterinflation (0,7 % von 0,5 %) ausgeglichen.
Die saisonbereinigten Daten der EZB zeigen jedoch eine Verlangsamung: Die monatliche Kerninflation betrug -0,01 % im November, die niedrigste Rate des Jahres. Auf annualisierter 3-Monats-Basis sank die Kerninflation von 2,5 % im Oktober auf 1,9 % im November.
Kreditmärkte: Schwache Impulse, aber keine Verschlechterung
Die Daten zu Einlagen und Krediten für Oktober zeigten nur marginale Veränderungen im Vergleich zu September. Während die Kreditimpulse ein leichtes Wachstum signalisieren, bleibt das Signal für das BIP-Wachstum in der Eurozone schwach. Die Zahlen deuten weiterhin auf eine gedämpfte wirtschaftliche Dynamik hin, jedoch nicht auf eine unmittelbare Rezession.
Schwache Konsumausgaben trotz robustem Arbeitsmarkt
Einzelhandelsumsätze in der Eurozone blieben schwach: Deutschland verzeichnete einen Rückgang um 1,5 % im Monatsvergleich, während Frankreich und Spanien ebenfalls enttäuschende Zahlen meldeten. Trotz stabiler Arbeitsmarktzahlen, wie einer nur geringfügigen Zunahme der deutschen Arbeitslosigkeit (+7k statt erwarteter +20k), bleibt der Konsum verhalten.
Der Economic Sentiment Indicator (ESI) lag im November stabil bei 95,8 Punkten, was auf ein schwaches, aber nicht rezessives Wirtschaftswachstum hindeutet. Verbraucher- und Dienstleistungssektor-Vertrauen nahmen ab, während das Vertrauen in die Industrie leicht anstieg.
EZB: Debatte über Zinsentscheidungen geht weiter
EZB-Vertreter gaben gemischte Signale: Isabel Schnabel favorisiert einen vorsichtigen Ansatz mit graduellen Zinssenkungen, während François Villeroy offen für größere Zinsschritte ist. Insgesamt bleibt die Entscheidung über eine mögliche 50-Basispunkte-Senkung im Dezember ungewiss, da mehr Daten benötigt werden, um eine nachhaltige Verlangsamung der Inflation zu bestätigen.
Ausblick: Wichtige Daten in der kommenden Woche
- PMI-Daten: Montag und Mittwoch liefern Einblicke in die Industrie- und Dienstleistungssektoren. Die jüngsten Zahlen zeigen einen Rückgang des Eurozonen-Komposit-PMI auf 48,1.
- Q3-BIP: Finalzahlen für Italien und die Eurozone werden am Montag bzw. Freitag erwartet, einschließlich Details zu Arbeitsmarktdaten.
- Oktober-Daten: Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion aus Deutschland, Frankreich und Spanien stehen am Donnerstag an.
- EZB-Reden: Christine Lagarde spricht am Mittwoch vor dem ECON-Ausschuss des EU-Parlaments.
Fazit
Während die Inflation in der Eurozone im November leicht anstieg, signalisieren saisonbereinigte Daten eine potenzielle Abkühlung. Die schwache Konsumnachfrage und die gemischten Signale aus der EZB machen eine klare Richtung für zukünftige Zinsschritte schwierig. Die kommenden Daten werden entscheidend sein, um das weitere wirtschaftliche Umfeld zu bewerten.
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