Die Europäische Zentralbank (EZB) wird auf ihrer nächsten Sitzung (Donnerstag, den 25.01.) voraussichtlich versuchen, die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen zu dämpfen, die aufgrund von Äußerungen einiger Ratsmitglieder in Davos entstanden sind. Hier sind die wichtigsten Punkte und möglichen Auswirkungen für Investoren:
1. Kommunikation im Fokus
Die EZB wird voraussichtlich betonen, dass die Entwicklung der Löhne, Gewinnmargen und geopolitische Risiken entscheidend für ihre geldpolitischen Entscheidungen sind. Trotz einiger offener Diskussionen über mögliche Zinssenkungen bleibt die genaue Ausrichtung der Geldpolitik unsicher.
2. Übertriebene Markterwartungen
Marktteilnehmer haben bereits eine erste Zinssenkung im April eingepreist, gefolgt von insgesamt sechs Schritten bis Ende des Jahres. Die Erwartungen könnten jedoch übertrieben sein (und sind dies meiner Meinung nach auch), da Ratsmitglieder sich bezüglich Zeitpunkt und Umfang von Zinssenkungen zurückhaltend äußerten.
3. Wichtige Einflussfaktoren laut EZB
Die EZB wird voraussichtlich auf die Bedeutung von Lohnabschlüssen, Gewinnmargen, Energiepreisen und möglichen Lieferengpässen hinweisen. Die Inflation und wie Unternehmen mit steigenden Lohnkosten umgehen, spielen eine entscheidende Rolle in ihrer Einschätzung.
4. Unsicherheiten im Blick behalten
Die Unsicherheiten aufgrund von geopolitischen Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, könnten die Inflationsaussichten beeinflussen. Störungen in Seewegen, wie dem Roten Meer und dem Suezkanal, könnten zu einem Anstieg der Frachtraten und möglicherweise auch des Ölpreises führen.
5. Prognosen und Erwartungen
Einige Ökonomen prognostizieren, dass die EZB im Juni erstmals die Zinsen senken wird. Bis Frühjahr 2025 könnten insgesamt vier Zinsschritte um jeweils 25 Basispunkte erfolgen. Die Inflationsentwicklung und die mögliche Zurückhaltung der EZB bei weiteren Zinssenkungen sind entscheidende Faktoren.
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