Zinsentscheidung der EZB: Ein Signal für schnellere Lockerungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen im Oktober um weitere 25 Basispunkte gesenkt. Dies ist die erste aufeinanderfolgende Zinssenkung in diesem Zyklus und signalisiert eine beschleunigte Lockerung der Geldpolitik. Die Inflation befindet sich weiterhin auf dem Rückweg und das Wirtschaftswachstum war schwächer als erwartet. Trotz der Zinssenkung bleibt die EZB vorsichtig und hält sich alle Optionen offen, um auf zukünftige Entwicklungen flexibel zu reagieren.
Unsicherheiten und Risiken: Keine Rezession, aber mögliche Schocks
EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte klar, dass die EZB derzeit keine Rezession erwartet. Allerdings sei diese Einschätzung an die aktuellen Daten gebunden. Externe Faktoren wie mögliche Zölle nach den US-Wahlen oder geopolitische Risiken im Nahen Osten könnten die wirtschaftliche Lage noch verändern. Auch die Entwicklung der Ölpreise bleibt ein Unsicherheitsfaktor, der die Inflation und das Wachstum beeinflussen könnte.
Inflationsrisiken: Leichte Tendenz nach unten
Auf die Frage nach den Risiken einer Unterschreitung des Inflationsziels wies Lagarde darauf hin, dass es zwar beidseitige Risiken gebe, jedoch „wahrscheinlich mehr Abwärtsrisiken“ vorhanden seien. Dies deutet darauf hin, dass die EZB künftig eher weitere Zinssenkungen in Betracht zieht. Ein möglicher Zinsschnitt um 50 Basispunkte im Dezember wurde nicht explizit ausgeschlossen.
Zinspolitik: Weitere Senkungen wahrscheinlich
Die EZB geht davon aus, dass die Zinssätze bis zur Rückkehr der Inflation auf das 2 %-Ziel restriktiv bleiben werden. Lagarde betonte jedoch, dass dieses Ziel nun „im Laufe des Jahres 2025“ erreicht werden könnte – eine flexiblere Formulierung als zuvor. Analysten erwarten, dass die Inflation ab Februar 2025 nachhaltig unter 2 % fallen könnte. Dies könnte den Spielraum für weitere Zinssenkungen eröffnen.
Arbeitsmarkt: Noch keine großen Sorgen
Der Arbeitsmarkt bleibt laut EZB „robust“. Es gibt jedoch Anzeichen für eine Abschwächung der Arbeitskräftenachfrage. Lagarde erwähnte, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter zurückgeht, was auf eine mögliche Verlangsamung des Beschäftigungswachstums hinweist. Die EZB zeigt sich jedoch noch nicht stark besorgt über den Arbeitsmarkt, was auf eine vorsichtige Haltung in Bezug auf die Auswirkungen auf die Inflation schließen lässt.
Beschleunigte Zinssenkungen möglich
Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass die EZB auf Kurs bleibt, die Zinssätze weiter zu senken, um die Inflation zu kontrollieren und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Analysten sehen die Wahrscheinlichkeit für eine schnellere Rückkehr zu neutralen Zinssätzen, wobei eine 50 Basispunkte-Senkung im Dezember nicht ausgeschlossen ist. Faktoren wie ein möglicher Handelskrieg, sinkende Wettbewerbsfähigkeit und steigende Ölpreise könnten die EZB dazu bewegen, ihre Politik schneller und weiter anzupassen.
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