Hohe Hürde für weitere Zinssenkung der Fed?
In der Finanzwelt wird derzeit intensiv diskutiert, ob die US-Notenbank Fed bei ihrer nächsten Sitzung eine erneute Zinssenkung um 50 Basispunkte (bp) vornehmen könnte. Zuletzt wurde im September eine Zinssenkung um 50 Basispunkte vorgenommen – ein Schritt, der viele überraschte. Die allgemeine Einschätzung war, dass eine solch große Zinssenkung, sollte sie einmal erfolgen, auch wiederholt werden würde. Doch die Signale der Fed deuten darauf hin, dass dieser Schritt möglicherweise nur eine einmalige Anpassung war.
September-Sitzung: Ein „einmaliger“ Schritt?
Die Entscheidung der Fed im September, die Zinsen um 50 bp zu senken, wurde als „Nachholaktion“ interpretiert, nachdem die Möglichkeit für eine Senkung im Juli verpasst worden war. Das Dot-Plot-Diagramm der Fed zeigte zudem, dass nur ein Fed-Beamter eine weitere 50 bp-Senkung in diesem Jahr erwartete. Fed-Chef Jerome Powell betonte ebenfalls, dass diese größere Zinssenkung nicht als Standard betrachtet werden sollte und die Fed nicht in Eile sei, die Zinsen weiter zu senken. Ökonomische Prognosen, wie ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,4 % und eine Kerninflation von 2,6 %, setzen die Hürde für eine weitere große Senkung hoch.
Fed-Beamte offener für erneuten großen Zinsschritt
Seit der September-Sitzung hat sich jedoch die Rhetorik einiger Fed-Mitglieder gewandelt. Besonders auffällig war Gouverneur Waller, der signalisierte, dass er eine weitere 50 bp-Senkung unterstützen könnte, sollte sich der Arbeitsmarkt weiter abschwächen oder die Inflation weiter fallen. Diese Aussage erweitert die möglichen Gründe für eine erneute große Zinssenkung, die bisher eher auf schwache Arbeitsmarktdaten beschränkt schienen. Auch andere eher „falkenhafte“ Fed-Vertreter, wie Bostic aus Atlanta und Kashkari aus Minneapolis, klangen offener für eine weitere Zinssenkung, sollte die wirtschaftliche Lage es erfordern.
Datenlage bestimmt den nächsten Zinsschritt
Das wichtigste Kriterium für eine erneute 50 bp-Senkung wird die Entwicklung am Arbeitsmarkt sein. Die Fed-Prognosen aus dem September (u.a. 4,4 % Arbeitslosigkeit) bieten hierbei eine Orientierung. Sollten die Arbeitsmarktdaten bis November zeigen, dass die Beschäftigungszahlen weiterhin schwach ausfallen – z. B. monatlich um 100.000 oder weniger wachsen – könnte dies die Entscheidung der Fed zugunsten einer weiteren Zinssenkung beeinflussen. Ein weiterer Faktor könnten die bevorstehenden jährlichen NIPA-Revidierungen des US-Wirtschaftswachstums sein, die ebenfalls Druck auf die Fed ausüben könnten, schneller in Richtung einer neutralen Geldpolitik zu handeln.
Fazit
Ob die Fed im November eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte durchführt, hängt stark von den kommenden Wirtschaftsdaten, insbesondere am Arbeitsmarkt, ab. Die Schwelle für eine erneute Zinssenkung scheint zwar hoch, aber nicht unerreichbar zu sein, besonders wenn sich der Arbeitsmarkt weiter abschwächt und die wirtschaftliche Unsicherheit bestehen bleibt.
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