Inflationserwartungen in der Eurozone: Leichter Anstieg im November
Die langfristigen Inflationserwartungen der Haushalte in den vier größten Euro-Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien) stiegen im November leicht auf 2,20 % – der höchste Wert seit Juni 2024. Vor allem in Frankreich und Spanien nahmen die Erwartungen zu, während sie in Italien weiter fielen. In Deutschland blieb das Niveau stabil.
Kurzfristige Inflationserwartungen (ein Jahr) lagen ebenfalls leicht höher bei 2,17 %. Deutsche Haushalte zeigen seit April einen kontinuierlichen Anstieg, während französische Erwartungen seit Juni rückläufig sind.
Ein positives Signal ist die zunehmende Konzentration der langfristigen Erwartungen im Bereich von 1 % bis 3 %, was die Zielvorgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützt.
Arbeitsmarkt: Stimmung verschlechtert sich weiter
Die Stimmung am Arbeitsmarkt in der Eurozone trübt sich ein. Italien ist dabei die Ausnahme, da hier die Erwartungen stabil bleiben. In den anderen Ländern zeigt die Arbeitsmarktstimmung jedoch einen deutlichen Abwärtstrend.
Analysten sehen zwei Hauptgründe für den Rückgang:
- Viele Haushalte bewerten ihre aktuelle Situation im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit schlechter.
- Die Erwartungen für die Zukunft haben sich zwar zuletzt minimal verbessert, bleiben jedoch auf niedrigem Niveau.
Diese Entwicklung steht im Einklang mit anderen Indikatoren, die eine Abschwächung des Arbeitsmarkts zeigen.
Finanzielle Zuversicht wächst langsam
Trotz der negativen Arbeitsmarkttendenzen verbessert sich die finanzielle Stimmung der Haushalte kontinuierlich. Dies liegt vor allem an hohen Ersparnissen, die als Puffer gegen wirtschaftliche Unsicherheiten dienen.
Die verbesserte finanzielle Zuversicht könnte zu einem Anstieg der Konsumausgaben führen und die Nachfrage im Inland stärken. Allerdings könnte ein weiterer Rückgang der Arbeitsmarktstimmung die finanzielle Sicherheit der Haushalte gefährden und den Konsum dämpfen.
Was bedeutet das für die Eurozone?
- Inflation bleibt stabil: Die Erwartungen bewegen sich im Zielbereich der EZB, was den Spielraum für eine vorsichtige Lockerung der Geldpolitik erhöht.
- Arbeitsmarkt birgt Risiken: Eine anhaltend schwache Stimmung könnte den Konsum belasten und die wirtschaftliche Erholung bremsen.
- Politische Implikationen: Die EZB dürfte ihren vorsichtigen Ansatz beibehalten, um Wachstum zu fördern und Inflationsrisiken zu steuern.
Insgesamt zeigen die Daten ein gemischtes Bild: Stabilität bei den Inflationserwartungen, aber wachsende Herausforderungen durch eine nachlassende Arbeitsmarktdynamik.
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