Neue Aluminium-Zölle und ihre Auswirkungen auf den Markt: Preise steigen durch sinkende Bestände

Neue Aluminium-Zölle und ihre Auswirkungen auf den Markt: Preise steigen durch sinkende Bestände

Preisanstieg durch fallende Bestände und Sanktionen
Im Februar 2025 stieg der europäische Aluminium-Spotpreis um 2 % auf 2.640 USD pro Tonne (t), was vor allem auf sinkende Bestände in den Lagerräumen zurückzuführen ist. Diese Entwicklung stellt ein klares Zeichen für einen kommenden Preisanstieg dar. Eine der Hauptursachen für den Anstieg ist die jüngste Entscheidung der Europäischen Union, im Rahmen ihres 16. Sanktionspakets gegen Russland den Handel mit russischem Aluminium schrittweise zu verbieten. Russland war im Jahr 2023 für etwa 13 % der Aluminiumimporte der EU verantwortlich. Die Sanktionen beinhalten eine schrittweise Einführung eines Importverbots für primäres Aluminium, das bis 2026 vollständig in Kraft treten soll. Während einer Übergangsperiode von einem Jahr können bis zu 275.000 Tonnen russisches Aluminium importiert werden, was etwa 80 % der russischen Aluminiumexporte in die EU im Jahr 2024 entspricht.

Diese Maßnahme hat bedeutende Auswirkungen auf die europäische Aluminiumindustrie. Insbesondere Unternehmen, die auf russische Lieferungen angewiesen sind, müssen nun alternative Quellen finden, was zusätzliche Kosten und mögliche Engpässe in der Lieferkette zur Folge haben könnte. Zwar könnte das Importverbot langfristig zu einer Verringerung der Aluminiumverfügbarkeit auf dem europäischen Markt führen, jedoch erwarten Experten in den nächsten Jahren nur begrenzte Auswirkungen auf die Preise.

Auswirkungen der US-Zölle auf Aluminium
Neben den Sanktionen der EU auf Russland hat auch die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Zölle auf Aluminiumimporte zu erhöhen, den Aluminiummarkt beeinflusst. Am 10. Februar 2025 gab Trump bekannt, dass die US-Zölle auf Aluminiumimporte aus allen Ländern, mit Ausnahme von Russland, auf 25 % steigen würden. Diese Maßnahme tritt am 12. März 2025 in Kraft. Bereits im Februar 2018 wurden Zölle von 10 % auf Aluminiumimporte eingeführt, die nun auf 25 % angehoben werden. Diese Zölle betreffen alle Aluminiumprodukte und Derivate, wodurch die Preise für Aluminium sowohl auf dem US-Markt als auch global anziehen dürften.

Insbesondere für die Automobilindustrie und die Verpackungsindustrie in den USA könnten diese Zölle zu einem signifikanten Anstieg der Produktionskosten führen. US-basierte Aluminiumproduzenten könnten von den höheren Zöllen profitieren, da sie nun relativ günstiger produzieren können, während internationale Anbieter mit höheren Kosten konfrontiert werden. Auf der anderen Seite könnte der Anstieg der Aluminiumpreise in den USA die Nachfrage nach Aluminiumprodukten dämpfen, da sich die höheren Preise auf die Endverbraucherpreise auswirken könnten.

Weltweite Aluminiumproduktion und -nachfrage
Im Jahr 2024 produzierten die USA 4,5 Millionen Tonnen Aluminium, darunter 695.000 Tonnen primäres Aluminium. Kanada bleibt dabei der größte Lieferant von Aluminium nach den USA und deckt etwa 58 % der US-Aluminiumimporte ab. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig Kanada und andere nordamerikanische Länder für den US-Aluminiumbedarf sind. Indien, der zweitgrößte Aluminiumproduzent der Welt, plant eine Produktionssteigerung von 8 %, was bedeutet, dass die Primäraluminiumproduktion bis 2025 auf insgesamt 4,6 Millionen Tonnen steigen könnte. Diese Expansion wird durch Investitionen von Unternehmen wie der National Aluminium Company (NALCO) vorangetrieben, die rund 3,5 Milliarden US-Dollar in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten investieren.

Der Ausbau der Aluminiumproduktion in Indien und anderen Schwellenländern wird den globalen Aluminiummarkt weiter beeinflussen. Indien plant, seine Produktionskapazitäten durch den Bau neuer Aluminiumhütten und die Erweiterung bestehender Anlagen zu erhöhen. Die Investitionen umfassen auch den Aufbau von Kapazitäten zur Herstellung von Aluminiumprodukten, was das Angebot weiter erhöhen wird.

Auswirkungen der US-Zölle auf den globalen Markt
Die Erhöhung der Zölle auf Aluminiumimporte in die USA hat globale Auswirkungen. Auf der einen Seite werden US-Produzenten voraussichtlich von den Zöllen profitieren, da die Zölle den Wettbewerb von ausländischen Aluminiumproduzenten einschränken. Auf der anderen Seite werden internationale Märkte von den höheren Preisen betroffen sein. Die Aluminiumpreise dürften in den USA steigen, während die internationalen Preise möglicherweise sinken könnten, da die USA als einer der größten Aluminiumimporteure weniger Aluminium kaufen werden.

Diese Preisunterschiede könnten sich auf die gesamte Lieferkette auswirken, indem sie zu Preisdifferenzen zwischen verschiedenen Märkten führen. Die EU könnte von den höheren Aluminiumpreisen profitieren, da sie eine Alternative zur russischen Aluminiumquelle sucht, aber die erhöhte Nachfrage könnte die ohnehin knappen Aluminiumvorräte weiter belasten.

Prognosen für Aluminiumpreise im Jahr 2025
In den nächsten Monaten dürften die Aluminiumpreise in Europa weiter steigen, da die Nachfrage nach Aluminium als Reaktion auf die höheren US-Zölle und die Sanktionen gegen Russland zunimmt. Analysten erwarten, dass die Preise 2025 möglicherweise sogar die Marke von 2.700 USD pro Tonne überschreiten könnten, wenn die Angebotsengpässe weiterhin bestehen und die Nachfrage aus verschiedenen Branchen steigt.

Langfristig gesehen könnte die Marktentwicklung jedoch weniger klar sein, da eine mögliche Dämpfung der Aluminiumnachfrage in den USA durch die höheren Preise erwartet wird. Darüber hinaus könnten die steigenden Preise die Aluminiumverbraucher dazu bewegen, alternative Materialien zu suchen oder ihre Produktion zu drosseln.

Fazit
Die Aluminiumpreise werden durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, einschließlich geopolitischer Spannungen, Sanktionen und Zöllen. Kurzfristig könnte der Markt durch die US-Zölle und die Sanktionen gegen Russland unterstützt werden, was zu einem weiteren Anstieg der Preise führen könnte. Langfristig sind die Auswirkungen jedoch weniger eindeutig, da die höhere Preise die Nachfrage nach Aluminium in verschiedenen Branchen dämpfen könnten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die globalen Lieferketten an diese Veränderungen anpassen werden.

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