Spannungen in Hormus: Eskalation im Nahen Osten als latentes Ölpreisrisiko

Spannungen in Hormus: Eskalation im Nahen Osten als latentes Ölpreisrisiko

US-Operation markiert Wendepunkt im Iran-Israel-Konflikt

Mit der Operation „Midnight Hammer“ hat sich die geopolitische Lage im Nahen Osten erneut verschärft. Die USA griffen am vergangenen Samstag direkt in den Konflikt zwischen Israel und Iran ein und bombardierten gezielt drei iranische Atomanlagen. Damit ist unklar, ob es sich um den Höhepunkt oder erst den Anfang einer umfassenderen Eskalation handelt. Der nächste Schritt liegt nun bei Teheran – und der Fokus richtet sich auf den strategisch bedeutenden Seeweg: die Straße von Hormus.

Globale Energieversorgung unter Beobachtung

Die Straße von Hormus ist nur rund 126 km lang, aber für den Weltenergiemarkt von überragender Bedeutung. Täglich passieren etwa 21 Mio. Barrel Öl – das entspricht rund 20 % des globalen Angebots – diese Meerenge. Am stärksten exponiert ist Saudi-Arabien, das mehr als 7 Mio. Barrel täglich über die Straße verschifft, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 4 Mio. Barrel. Zwar verfügen beide Länder über Pipelines zur Umgehung, doch deren Kapazität ist deutlich begrenzt und reicht nicht aus, um kurzfristig Ersatz zu bieten. Iran selbst exportiert etwa 2 Mio. Barrel täglich durch die Straße – Einnahmen, auf die das Land in seiner wirtschaftlich angeschlagenen Lage kaum verzichten kann.

Bisherige Drohungen blieben folgenlos – wie lange noch?

Die iranische Führung hat in der Vergangenheit mehrfach mit einer Sperrung des Seewegs gedroht – zuletzt 2012 und 2018 –, aber nie umgesetzt. Auch jetzt hat zwar das iranische Parlament eine Schließung der Straße beschlossen, doch liegt die Entscheidung letztlich beim Obersten Nationalen Sicherheitsrat. Die tatsächliche Umsetzung wäre ein Tabubruch mit potenziell massiven wirtschaftlichen Folgen – auch für Iran selbst.

Basisszenario bleibt: Eskalation vermeidbar, aber Risiko steigt

Aktuell rechnen die Märkte nicht mit einer langfristigen Unterbrechung der Öltransporte. Teheran dürfte vorerst weiter auf symbolische oder indirekte Aktionen setzen – etwa durch gezielte Warnungen, GPS-Störungen oder kurzfristige Tankerumleitungen. Eine vollständige Blockade oder gar militärische Angriffe auf Schiffe blieben ein Extremfall, der nur bei existenzieller Bedrohung des Regimes denkbar wäre. In diesem Fall könnte der Ölpreis kurzfristig über 100 USD je Barrel steigen.

Im Basisszenario dürfte die Eskalation begrenzt bleiben, was bei weiterhin hoher Angebotslage mittelfristig sogar wieder Druck auf die Preise ausüben könnte. Sollten die Spannungen jedoch zunehmen und länger andauern, könnte sich das Gleichgewicht auf dem globalen Energiemarkt rasch verschieben – mit Folgen für Inflation, Risikoaversion und politische Stabilität weltweit.

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