Die sich verändernden Treiber der Disinflation im Euroraum
Der Euroraum hat in den letzten Monaten Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation erzielt. Die Disinflation im Bereich der Waren und Nahrungsmittelprodukte hat an Dynamik verloren, während sie im Dienstleistungssektor weiterhin anhält. Analysten erwarten, dass die Dienstleistungen künftig den nächsten Abschnitt des Rückgangs der Kernpreise anführen werden, während die Gesamtinflation auf einem Niveau stabilisiert bleibt, das mit dem 2%-Ziel der EZB übereinstimmt.
Europäische Inflation zeigt leichte Entspannung
In den kommenden Tagen wird Eurostat die erste Schätzung der Inflationsrate im Februar 2025 veröffentlichen. Die Expertenprognose geht davon aus, dass die Gesamtinflation im Euroraum von 2,5 % im Vorjahresvergleich auf 2,3 % zurückgehen wird. Zudem wird ein Rückgang der Kerninflation um 0,2 Prozentpunkte auf 2,5 % erwartet, was den niedrigsten Wert seit drei Jahren darstellt. Besonders bemerkenswert ist die abnehmende Inflation im Dienstleistungssektor, der bisher mit einer stabilen Rate von rund 4 % im Jahresvergleich als der hartnäckigste Inflationsfaktor galt.
Wareninflation erreicht den Tiefpunkt
Im Gegensatz zu den Dienstleistungen hat die Inflation von Waren und Nahrungsmitteln ihre Spitze überschritten. Nach einem Höchststand von fast 7 % im Jahr 2023 liegt die Wareninflation mittlerweile bei etwa 0,5 % und wird voraussichtlich nicht weiter sinken, sondern auf diesem niedrigen Niveau verharren.
Indikatoren und Erwartungen zur Preisentwicklung
Die monatliche Umfrage der Europäischen Kommission zeigt, dass sich die Preisänderungserwartungen der Unternehmen in verschiedenen Sektoren – Industrie, Dienstleistungen und Nahrungsmittelproduktion – im Einklang mit den Inflationsprognosen entwickeln. Diese Indikatoren bieten wertvolle Einblicke in künftige Preistrends, da sie tendenziell drei bis sechs Monate im Voraus Informationen zu den Produzentenpreisindizes (PPI) und den Verbraucherpreisindizes (CPI) liefern. Zwei wichtige Muster sind aufgefallen:
- Disinflation bei Waren und Nahrungsmitteln: Die Disinflationsimpulse in diesen Bereichen haben sich abgeschwächt. Künftige Preissteigerungen dürften jedoch nur moderat ausfallen.
- Stabilität der Disinflation bei Dienstleistungen: Die Preiserwartungen im Dienstleistungssektor bleiben weiter disinflationär, was die Hauptsorge der EZB in Bezug auf ihre Inflationsprognosen darstellt.
Ausblick für die Inflationsentwicklung und die EZB-Politik
In der Prognose der Analysten wird erwartet, dass die Abkühlung der Inflation im Dienstleistungssektor einen großen Teil des moderaten Anstiegs der Wareninflation ausgleichen wird, was die Kerninflation insgesamt unter Druck setzen sollte. Ein Anstieg der Nahrungsmittelinflation könnte diesen disinflationären Impuls teilweise ausgleichen, während die Energiepreise voraussichtlich stabil bleiben.
Insgesamt wird prognostiziert, dass die Gesamtinflation im Euroraum im Laufe des Jahres um die 2 % schwanken wird. Die EZB wird voraussichtlich ihre Zinssenkungen über März hinaus fortsetzen, wobei jedoch vermehrte Kommunikationsprobleme auftreten könnten, je näher die Zinssätze einem neutralen Bereich kommen. Die Zentralbank könnte auch versuchen, Spielraum für künftige Zinsschritte zu schaffen, um auf unerwartete Entwicklungen reagieren zu können.
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