In der vergangenen Woche stürzten die Aktienmärkte weltweit nach den Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, der den 2. April als „Befreiungstag Amerikas“ bezeichnete. In den ersten Wochen seiner zweiten Amtszeit erzielte Trump 2.0 die schlechteste Börsenperformance aller letzten 13 US-Präsidenten.
Markt reagiert auf politische Unsicherheit
Der S&P 500 fiel nach den Ankündigungen vom 2. April um mehr als 10%. Die von Präsident Trump angekündigten „reziproken“ Zölle waren aggressiver als der Markt erwartet hatte und könnten nicht nur bilaterale Handelsbeziehungen, sondern auch die Funktionsweise globaler Wertschöpfungsketten gefährden. Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es nur drei andere Fälle, in denen der Index in einem so kurzen Zeitraum einen stärkeren Rückgang verzeichnete. Diese fielen mit drei bedeutenden Ereignissen in der Finanzgeschichte zusammen: dem Crash von 1987, der Finanzkrise 2008 und der COVID-19-Pandemie. Es ist noch zu früh, um die genaue Auswirkung abzuschätzen, aber es ist zu erwarten, dass die Märkte in der kommenden Woche weiterhin von Turbulenzen geprägt sein werden.
Daten und Fakten
Obwohl der aktuelle Börsenrückgang nicht der schlimmste in der Geschichte ist, ist die Gesamtperformance des S&P 500 seit Trumps zweiter Amtseinführung die schlechteste aller letzten 13 US-Präsidenten (auf den Zeitraum der ersten 53 Handelstage gerechnet). Ein ähnlich schlechtes Ergebnis gab es nur zu Beginn der Amtszeit von George W. Bush im Jahr 2001, als er die Dotcom-Blase und die damit verbundene Rezession erbte. Im Fall von Trump 2.0 handelt es sich jedoch um selbst verursachte Schäden. Der Markt hat bislang eine weitaus schlechtere Performance als während Trumps erster Amtszeit erlebt, als die Aktienmärkte stiegen.
Unsere Einschätzung
Die sogenannte „Trump-Handelsstrategie“ – steigende Aktienkurse, steigende Anleiherenditen und ein stärkender US-Dollar – basierte auf der Annahme, dass Trump 2.0 eine unternehmensfreundliche Präsidentschaft wäre, die durch Deregulierung, Steuersenkungen und Unterstützung für die Technologiebranche gekennzeichnet ist. Noch Anfang Januar erklärte Trump, dass er die Aktienmarktperformance als wichtigen Maßstab für die Qualität seiner Arbeit im Weißen Haus ansehe und scherzte: „Jeder nennt es den – ich will es nicht sagen, es ist zu prahlerisch, aber wir sagen es trotzdem – den Trump-Effekt“.
Doch Trumps Besessenheit von Handelsdefiziten und seine Missbrauch von Zöllen als Verhandlungstools haben diese Hoffnungen zunichte gemacht. In Zukunft werden Zölle im „Tit-for-Tat“-Verfahren die wirtschaftliche Unsicherheit und somit die Marktvolatilität weiter erhöhen. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass Regierungen mit der Trump-Administration verhandeln werden und Zölle voraussichtlich wieder gesenkt werden, wird der Schaden an der Glaubwürdigkeit der USA nicht vollständig repariert werden können. Bereits vor Trumps neuer Eskalation im Handelskrieg hatten Washingtons sprunghafte Politiken und die mutigen politischen Ankündigungen aus Europa das Marktnarrativ von der US-Exzeptionalität abgebracht, und dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen.
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