Dollar-Verluste trotz Börsenerholung: Warum die US-Währung an Vertrauen verliert
Trotz einer leichten Erholung an den US-Aktienmärkten bleibt der US-Dollar auf Talfahrt. Seit Anfang März hat sich der Abwärtstrend verstärkt – ausgelöst durch geopolitische Spannungen, neue US-Zölle und wachsendes Vertrauen in Europa.
Einfluss europäischer Fiskalpläne auf den Dollar
Ein entscheidender Wendepunkt war die Bekanntgabe des umfangreichen Infrastruktur- und Verteidigungsplans der deutschen Regierung Anfang März. Das Maßnahmenpaket stärkte nicht nur die Konjunkturhoffnungen in Europa, sondern auch den Euro, der seither gegenüber dem US-Dollar an Wert gewann. Gleichzeitig verlor der Greenback an Boden, da die Märkte eine zunehmende Abkopplung der wirtschaftlichen Stärke Europas von den USA erwarteten.
US-Zölle verstärken die Unsicherheit
Die Ankündigung von „reziproken“ US-Zöllen am 2. April verstärkte die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Abkühlung in den Vereinigten Staaten. Zwar folgte eine Woche später eine 90-tägige Verschiebung der Maßnahmen durch Präsident Trump, doch diese Kehrtwende wurde nicht als Entspannung gewertet – vielmehr stieg die Unsicherheit weiter. Weder die Erholung der Wall Street noch stabile Renditen langfristiger US-Staatsanleihen konnten den Dollar stabilisieren. Stattdessen gelten derzeit der Yen, der Franken und der Euro als bevorzugte sichere Häfen.
Chartvergleich: US-Dollar versus Aktienmarkt
Ein Blick auf die Entwicklung des US-Dollar-Index im Vergleich zum S&P 500 verdeutlicht: Während sich der US-Aktienmarkt zuletzt zu stabilisieren versuchte, setzte der Dollar seinen Abwärtstrend fort. Diese Entkopplung zeigt, dass klassische Korrelationen derzeit nicht greifen und Investoren dem US-Dollar zunehmend skeptisch gegenüberstehen.
Vertrauensverlust mit langfristigen Folgen
Mehrere Faktoren erschüttern derzeit das Vertrauen in die US-Währung:
- Staaten, die von US-Zöllen betroffen sind, könnten ihre Abhängigkeit vom Dollar bei internationalen Zahlungen und Währungsreserven verringern.
- Innerhalb der US-Regierung gibt es keine einheitliche Strategie in der Handelspolitik – das verstärkt politische Unsicherheit.
- Die Haushaltsprognosen des Congressional Budget Office verweisen auf eine Staatsverschuldung von fast 150 % des BIP bis 2050 – ein Risiko für die Attraktivität von US-Staatsanleihen.
- Eine mögliche Konfrontation zwischen Trump und der US-Notenbank könnte erneut für Spannungen sorgen, sollte die Inflation steigen und geldpolitische Spielräume verringern.
Schwächerer Dollar bleibt vorerst wahrscheinlich
Zwar gibt es aktuell keine ernstzunehmende Alternative zum US-Dollar als globale Leitwährung, doch der politische und wirtschaftliche Vertrauensverlust wiegt schwer. Ohne eine klare und glaubwürdige Kehrtwende in der US-Wirtschafts- und Handelspolitik dürfte eine nachhaltige Erholung der US-Währung schwierig bleiben.
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