Wachstumsprognosen für die Eurozone im Jahr 2025
Die Eurozone wird voraussichtlich weiterhin mit schwachem Wachstum zu kämpfen haben, was sie im Vergleich zu den USA unterdurchschnittlich performen lässt. Prognosen deuten darauf hin, dass das BIP im Jahr 2025 nur um 0,9% wachsen wird, was nur geringfügig über dem Wachstum von 0,8% im Jahr 2024 liegt. Deutschland, Frankreich und Italien werden voraussichtlich weniger wachsen als der Durchschnitt der Eurozone. Im Jahr 2026 könnte sich die Erholung jedoch beschleunigen, mit einem Wachstum, das sich am potenziellen Wachstum der Region orientiert.
Faktoren, die das Wachstum unterstützen könnten
Zwei Hauptfaktoren könnten das Wachstum der Eurozone stützen:
- Private Konsumausgaben: Eine moderate Beschleunigung des privaten Konsums, da die Reallöhne sich wieder in Richtung des Niveaus vor der Pandemie entwickeln. Jedoch könnte die hohe wirtschaftliche Unsicherheit und der schwächere Arbeitsmarkt den Rückgang der Sparquote bremsen.
- Normalisierung der Geldpolitik: Dies sollte den Bausektor unterstützen und Investitionen ankurbeln, da die Unsicherheit über die Aussichten der externen Nachfrage verringert wird.
Regionale Unterschiede und Risiken
In Deutschland sind die Immobilienpreise seit Beginn der Zinserhöhungen durch die EZB um mehr als 10% gesunken. Dies könnte die Rückkehr zu einer lockereren Geldpolitik und der anhaltenden Nachfrage nach Wohnraum aufgrund einer steigenden Bevölkerung fördern. In Italien wird erwartet, dass der Bausektor nicht von der allgemeinen Verbesserung der Wohninvestitionen profitieren wird, da großzügige Anreize für Renovierungen zurückgefahren werden. Die Auswirkungen dieses Wandels auf das Wachstum bleiben unklar.
Externe Handelsbeziehungen und Zölle
Der Außenhandel wird wahrscheinlich von einer Wachstumstreiber-zu-Bremse-Wirkung wechseln, vor allem aufgrund der höheren Zölle, die von den USA erwartet werden. Ein möglicher Anstieg der Zölle auf US-Importe aus der EU könnte das Wirtschaftswachstum belasten, da die USA der wichtigste Exportmarkt der Eurozone bleiben. Insbesondere Deutschland könnte mit den höchsten Risiken konfrontiert sein, da ein erheblicher Teil seiner Exporte in die USA geht.
Fiskalpolitik und politische Unsicherheiten
Die fiskalische Politik der Eurozone dürfte restriktiv bleiben, wobei Frankreich eine stärkere Sparpolitik verfolgt. In Deutschland könnte es nach den Wahlen zu einer expansiveren Fiskalpolitik kommen, was die Investitionen in kritische Bereiche wie Verteidigung und Energiewende unterstützen könnte. Politische Unsicherheiten, insbesondere in Frankreich, könnten jedoch die Stabilität beeinträchtigen und zu einer schlechteren Bonitätsbewertung führen.
Arbeitsmarkt und Inflationserwartungen
Der Arbeitsmarkt in der Eurozone könnte schwächer werden, da Unternehmen, die in den letzten Jahren Arbeitskräfte aufbewahrt haben, die Einstellungen voraussichtlich reduzieren werden. Diese Entwicklung erhöht das Abwärtsrisiko für den Arbeitsmarkt, auch wenn eine ernsthafte Rezession unwahrscheinlich ist. In Bezug auf die Inflation wird erwartet, dass diese im Jahr 2025 mit einer moderaten Disinflation auf etwa 2% stabilisiert wird.
Geldpolitik der EZB und Zinssenkungen
Angesichts des schwachen Wachstums und der moderaten Inflation wird erwartet, dass die EZB ihre Geldpolitik lockert. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte wird bis März 2025 erwartet, wodurch der Einlagensatz auf 2,50% sinken könnte. Im weiteren Verlauf des Jahres könnten die Zinssenkungen langsamer werden. Der Einlagensatz könnte bis Dezember 2025 auf 1,75% sinken, was leicht unter dem neutralen Niveau der Geldpolitik liegt.
Fazit: Schwaches Wachstum und geopolitische Herausforderungen
Insgesamt bleibt die Eurozone im Jahr 2025 mit schwachem Wachstum und zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die geopolitischen Unsicherheiten, vor allem in Bezug auf den Handel mit den USA und die politischen Spannungen in der Region, könnten die wirtschaftliche Erholung zusätzlich bremsen.
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