Britische Wirtschaft überrascht positiv: Was Anleger erwarten können

Britische Wirtschaft überrascht positiv: Was Anleger erwarten können

Starke Wachstumsprognosen für die britische Wirtschaft

Die britische Wirtschaft entwickelt sich besser als erwartet. Analysten prognostizieren nun ein BIP-Wachstum von 1,2 % für dieses Jahr. Das Wachstum im ersten Quartal 2024 lag bei soliden 0,7 % gegenüber dem Vorquartal. Aufgrund starker April- und Mai-Zahlen wird ein ähnliches Wachstum von 0,6 % für das zweite Quartal erwartet. Es besteht sogar Potenzial für höhere Wachstumsraten, insbesondere durch positive Effekte der Fußball-Europameisterschaft auf die Gastronomie- und Freizeitbranche.

Ursachen für die Beschleunigung der Erholung

Die Erholung der britischen Wirtschaft gewinnt an Fahrt. Die Analysten führen dies auf unterschätzte Aufholeffekte zurück. Zudem könnte das Angebot stärker gewachsen sein als erwartet. Mit sinkender Inflation sind Haushalte und Unternehmen eher bereit, in produktive Bereiche zu investieren. Positive wirtschaftliche Rahmenbedingungen und verbesserte Stimmung tragen ebenfalls zur Erholung bei.

Zukunftsaussichten für das Wirtschaftswachstum

Im zweiten Halbjahr 2024 wird eine Verlangsamung des Wachstums auf etwa 0,4 % pro Quartal erwartet. Umfragen zeigen eine Abschwächung, insbesondere im Dienstleistungssektor. Geschäftsklima-Indikatoren und Daten des CBI (Confederation of British Industry) deuten auf eine moderate Abschwächung hin. Dennoch bleibt der Ausblick für 2024 insgesamt positiv, mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 1,2 % und einer möglichen Steigerung auf 1,6 % in den kommenden Jahren.

Arbeitsmarkt zeigt Anzeichen einer Abkühlung

Der britische Arbeitsmarkt kühlt sich ab. Die Zahl der offenen Stellen ist zurückgegangen, und die Effizienz der Stellenbesetzung hat sich verbessert. Entlassungen haben zugenommen, und die Beschäftigungswachstumsdaten deuten auf eine Abschwächung hin. Analysten erwarten, dass die Arbeitslosenquote bis Mitte des Jahres auf etwa 4,6 % steigen wird.

Lohnwachstum bleibt hoch

Das Lohnwachstum bleibt stabil bei etwa 5,7 %, was über dem Ziel der Bank of England liegt. Die Löhne könnten weiterhin ein Hindernis für eine baldige Zinssenkung darstellen, da sie tendenziell den kurzfristigen Inflationserwartungen folgen. Dennoch könnten sinkende Inflationserwartungen zu einem moderateren Lohnwachstum führen.

Inflation erreicht Zielwerte, bleibt aber volatil

Die Gesamtinflation in Großbritannien hat das Ziel von 2 % erreicht, angetrieben durch sinkende Energie- und Lebensmittelpreise sowie deflationäre Tendenzen bei Kernwaren. Die Dienstleistungsinflation bleibt jedoch hoch und wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr auf ein konsistentes Niveau zurückkehren. Analysten erwarten, dass die Gesamtinflation im Jahr 2024 bei etwa 2,6 % liegt, bevor sie 2025 auf 2,1 % sinkt.

Bank of England plant Zinssenkungen

Nach vierzehn aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen plant die Bank of England, im dritten Quartal 2024 mit Zinssenkungen zu beginnen. Analysten erwarten, dass der Leitzins bis Ende des Jahres um 50 Basispunkte gesenkt wird. Weitere schrittweise Zinssenkungen sind für 2025 und 2026 geplant. Die Geldpolitik soll allmählich auf ein neutraleres Niveau zurückgeführt werden.

Risiken und Unsicherheiten

Stärkeres Wirtschaftswachstum oder hartnäckige Preissteigerungen könnten die Zinssenkungen verzögern oder begrenzen. Auch die zukünftige Zusammensetzung der Bilanz der Bank of England und die Auswirkungen der TFSME-Kredite (Term Funding Scheme for SMEs) bleiben wichtige Faktoren für die Geldpolitik.

Zusammenfassung

Die britische Wirtschaft wächst schneller als erwartet, angetrieben durch starke Aufholeffekte und günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Trotz erwarteter Verlangsamung im zweiten Halbjahr bleibt der Ausblick positiv. Der Arbeitsmarkt zeigt Anzeichen einer Abkühlung, während das Lohnwachstum hoch bleibt. Die Inflation hat das Ziel erreicht, bleibt aber volatil. Die Bank of England plant, im dritten Quartal 2024 mit Zinssenkungen zu beginnen, um eine Überstraffung der Geldpolitik zu vermeiden.

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