Die jüngsten Entwicklungen in der deutschen Fiskalpolitik haben erhebliche Auswirkungen auf die Bund-Renditen, insbesondere auf die langfristigen Zinsen. Die Erhöhung der Staatsausgaben in Deutschland hat dazu geführt, dass die 10-jährige Bund-Rendite auf fast 3 % gestiegen ist, was von Investoren als Signal für eine anhaltend hohe Nachfrage nach Staatsanleihen und einer steigenden Fiskalpolitik interpretiert wird. Analysten gehen davon aus, dass diese Entwicklung auch in den kommenden Jahren weiter anhalten wird und die Risikoszenarien tendenziell nach oben verschoben sind.
Fiskalpolitik und 10-jährige Bund-Renditen
Nach der Ankündigung eines Paradigmenwechsels in der deutschen Fiskalpolitik ist die 10-jährige Bund-Rendite von 2,40 % auf fast 3 % gestiegen. Dieser Anstieg wird durch die Erwartung beflügelt, dass die Angebotsmenge an Anleihen in den kommenden Jahren stark zunehmen wird und dass die erhöhten Staatsausgaben das Wirtschaftswachstum ankurbeln könnten.
Die Knappheit von Bunds wird voraussichtlich deutlich abnehmen
Die Analysten prognostizieren, dass der freie Bestand an deutschen Staatsanleihen in den kommenden Jahren wieder auf das Niveau von Mitte 2016 steigen wird. Das Angebot an Bundesanleihen wird in den Jahren 2025 und 2026 voraussichtlich rekordhoch sein, was die Renditen auf einem höheren Niveau hält.
Prognose der 10-jährigen Bund-Rendite
Die Analysten erwarten, dass die 10-jährige Bund-Rendite 2025 bei etwa 2,70 % liegen wird und 2026 möglicherweise auf 3 % ansteigt. Ein moderates Aufwärtspotential wird nicht ausgeschlossen, doch eine Stabilisierung der Rendite bei nahezu 4 % ist eher unwahrscheinlich. Ein Rückgang auf 2,50 % würde nur durch einen disinflationären Schock erreicht werden.
Wichtige Veränderungen bei den Termprämien und der Zinskurve
Die Ankündigung eines umfassenden Fiskalplans und die Anpassung der Schuldenbremse in Deutschland haben die 10-jährige Bund-Rendite auf fast 3 % steigen lassen und die Zinskurve deutlich steiler gemacht. Dies lässt sich auf zwei Hauptfaktoren zurückführen: Zum einen wird mit einem erhöhten Angebot an Anleihen gerechnet, was zu einer höheren Termprämie führt. Zum anderen erwarten Investoren, dass die Fiskalausgaben das Wachstum ankurbeln und somit die neutrale Zinsrate (R-star) ansteigen könnte.
Die Auswirkungen der Fiskalpolitik auf das Angebot und die Nettomärkte
Seit der Einführung des QE-Programms der EZB im Jahr 2015 hat sich der freie Bestand an deutschen Staatsanleihen verringert, was auch die Termprämie beeinflusste. Mit der Reduzierung des EZB-Portfolios und der Entscheidung Deutschlands, die Staatsausgaben zu erhöhen, wird der freie Bestand voraussichtlich wieder ansteigen, was die Zinskurve weiter steilen lässt.
R-star: Ein neuer neutraler Zins?
Eine der Schlüsselfragen ist, ob die erhöhten Ausgaben für Infrastruktur die neutrale Zinsrate (R-star) nach oben verschieben können. Ein Anstieg der R-star könnte durch höhere Sparanreize und stärkere Investitionen aufgrund von Produktivitätsgewinnen erreicht werden. Wenn das deutsche Fiskalpaket erfolgreich umgesetzt wird, ist es wahrscheinlich, dass die nominale neutrale Rate näher an das obere Ende des aktuellen Bereichs von 1,75-2,25 % rückt.
Zinskurve: Weitere Steigerungen sind zu erwarten
Analysten erwarten, dass die Zinskurve auch in Zukunft steiler bleibt, insbesondere wenn das Angebot an Bunds höher ausfällt als erwartet. Sollte das Angebot jedoch unter den Erwartungen bleiben, könnte sich die Zinskurve wieder abflachen.
Szenarioanalyse: Die 10-jährige Bund-Rendite und die mittelfristige Perspektive
Im Basisszenario wird erwartet, dass die 10-jährige Bund-Rendite 2025 bei etwa 2,70 % liegt und 2026 auf 3 % steigt. Ein moderater Anstieg von R-star und eine steilere Zinskurve könnten die Renditen weiter nach oben treiben, allerdings erscheint eine Rückkehr zu 4 % unwahrscheinlich. Ein Rückgang auf 2,5 % würde einen disinflationären Schock erfordern, während sich die Zinskurve weiterhin nach oben neigen dürfte.
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