Die meisten Volkswirtschaften Mittel- und Osteuropas (CEE) verzeichneten 2024 ein solides Wachstum. Trotz schwieriger globaler Bedingungen konnte die Binnennachfrage die Schwächen im Exportsektor ausgleichen. Doch wie nachhaltig ist dieses Wachstum?
CEE-Länder übertreffen Eurozone
Im Jahr 2024 lag das Wirtschaftswachstum in den meisten CEE-Ländern deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone. Ausnahmen waren Tschechien, Rumänien und Ungarn, die nur leicht unter oder über dem Durchschnitt lagen. Die starke Binnennachfrage, gestützt durch höhere Reallöhne und staatliche Transferleistungen, sowie erhöhte öffentliche Investitionen, die durch EU-Programme finanziert wurden, sorgten für diesen Aufschwung.
Der Exportsektor und private Investitionen litten hingegen unter der schwachen Konjunktur in wichtigen Handelspartnern wie Deutschland. Besonders die deutsche Industrie, insbesondere die Automobilbranche, bremste das Wachstum in der Region. Dennoch konnten die CEE-Länder ihre strukturellen Vorteile nutzen, da sie sich in einer anderen Entwicklungsphase befinden und noch erhebliches Aufholpotenzial haben.
Was treibt das Wachstum an?
Die Binnennachfrage war 2024 der Hauptmotor des Wachstums. Höhere Reallöhne und staatliche Unterstützungsmaßnahmen stärkten den privaten Konsum. Gleichzeitig flossen EU-Gelder in öffentliche Infrastrukturprojekte, die die Wirtschaft weiter ankurbelten.
Allerdings gab es auch Unterschiede zwischen den Ländern. In Ungarn führte ein starker Rückgang der Investitionen zu schwächerem Wachstum. In anderen Ländern wie Polen und der Slowakei sorgten robuste Inlandsmärkte für eine bessere Performance.
Wie nachhaltig ist das Wachstum?
Analysten gehen davon aus, dass die Binnennachfrage auch 2025 und 2026 eine zentrale Rolle spielen wird. Allerdings könnte das Konsumwachstum etwas nachlassen, da die Reallohnsteigerungen geringer ausfallen und die Spielräume für staatliche Transferleistungen aufgrund hoher Haushaltsdefizite schrumpfen.
Ein möglicher Aufschwung im Exportsektor könnte das Wachstum stabilisieren. Erste Anzeichen einer Erholung in der deutschen Industrie sind ermutigend. Zudem könnten private Investitionen zulegen, wenn die Exporte wieder anziehen. EU-Fördermittel werden weiterhin öffentliche Investitionen unterstützen.
Risiken und Chancen
Die größten Risiken für die Region bleiben die anhaltende Schwäche der deutschen Industrie, geopolitische Unsicherheiten und Handelsbarrieren. Ein Friedensabkommen für die Ukraine mit soliden Sicherheitsgarantien könnte jedoch die Stimmung in der Region deutlich verbessern.
Auf der anderen Seite könnte ein stärkerer fiskalischer Impuls aus Deutschland das Wachstum in der CEE-Region zusätzlich ankurbeln. Insgesamt bleibt die CEE-Wirtschaft trotz externer Herausforderungen auf einem soliden Wachstumspfad.
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