EZB bereitet nächsten Zinsschritt vor
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich kommende Woche die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken. Der Einlagenzinssatz würde damit von 2,75 % auf 2,50 % sinken. Dies wäre der vierte Zinssenkungsschritt in diesem Zyklus. Analysten erwarten, dass die EZB ihre lockere Geldpolitik fortsetzt, aber das Tempo der Zinssenkungen ab dem zweiten Quartal 2025 verlangsamen könnte.
Warum könnte die EZB das Tempo drosseln?
Die EZB nähert sich einem neutralen Zinsniveau, das Schätzungen zufolge zwischen 1,75 % und 2,25 % liegt. Einige Mitglieder des EZB-Rats, darunter die als „Falken“ bekannte Isabel Schnabel, plädieren dafür, vorsichtiger vorzugehen. Sie argumentieren, dass weitere Zinssenkungen nicht automatisch erfolgen sollten, da die Unsicherheiten rund um die Inflation und das Wirtschaftswachstum hoch bleiben.
Neue Prognosen könnten hawkish wirken
Die EZB wird bei ihrem Treffen auch neue Wirtschaftsprognosen vorlegen. Höhere Energiepreise könnten die Inflationsprognose für 2024 leicht nach oben korrigieren, von 2,1 % auf 2,2–2,3 %. Gleichzeitig könnte das Wachstum für dieses Jahr von 1,1 % auf 0,9 % gesenkt werden. Diese Anpassungen könnten den Ton der EZB etwas härter erscheinen lassen, auch wenn die Kerninflation weiterhin im Zielbereich liegt.
Geopolitische Risiken und Verteidigungsausgaben
Die sich schnell verändernde geopolitische Lage, insbesondere die Eskalation des Ukraine-Konflikts und die Gespräche zwischen Trump und Putin, könnte Europa zu höheren Militärausgaben zwingen. Diese Entwicklungen sind jedoch noch zu unsicher, um die aktuellen Wachstums- und Inflationsprognosen der EZB wesentlich zu beeinflussen.
Wie reagieren die Märkte?
Die Finanzmärkte haben die erwartete Zinssenkung bereits eingepreist. Sollte die EZB jedoch signalisieren, dass das Tempo der Zinssenkungen verlangsamt wird, könnte dies zu einer leichten Korrektur der Zinsen führen. Kurzfristige Zinsen dürften jedoch stabil bleiben, da die Märkte bereits eine Verlangsamung der Zinssenkungen erwarten.
Die neuen Wirtschaftsprognosen werden genau beobachtet. Eine höhere Inflationsprognose könnte kurzfristig negative Auswirkungen auf europäische Staatsanleihen haben. Langfristig überwiegen jedoch die Wachstumsrisiken, was die Anleihenmärkte unterstützen könnte.
Euro zeigt Widerstandskraft
Der Euro hat kürzlich gezeigt, dass er gegenüber Abwärtsrisiken widerstandsfähig ist. Sollte EZB-Chefin Christine Lagarde andeuten, dass die Zinssenkungen verlangsamt werden, könnte der Euro stabil bleiben. Forward-Rates deuten darauf hin, dass der Einlagenzinssatz bis Ende des Jahres auf etwa 2 % sinken wird, was nahe an den Erwartungen der Analysten liegt.
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