Deutschlands Industrie in der Krise: VW kündigt Werksschließungen an
Die seit langem diskutierte Industriekrise in Deutschland erreichte in der vergangenen Woche einen neuen Höhepunkt, als Volkswagen die Schließung von Fabriken in Deutschland in Erwägung zog. Dieser Schritt wäre in der Geschichte des Unternehmens beispiellos. Die neuesten Daten zur Industrieproduktion, die im Juli erneut schwächer ausfielen, bestätigen, dass die deutsche Industrie vor einem der gravierendsten Abschwünge in der Geschichte der Bundesrepublik steht. Doch dieser Abschwung unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von früheren Krisen – sowohl positiv als auch negativ.
Ein historisch beispielloser Abschwung
Im Vergleich zu früheren Krisen verläuft der aktuelle Rückgang der Industrieproduktion in Deutschland ungewöhnlich. Während frühere Rezessionen, wie 2008 und 2020, einen deutlich schärferen Einbruch von 30% bzw. 40% über kurze Zeiträume aufwiesen, liegt die Produktion derzeit 20% unter dem Höchststand von 2017. Dennoch ist der derzeitige Einbruch tiefer und langwieriger als viele strukturelle Krisen im 20. Jahrhundert.
Ein Vergleich zur Ölkrise der 1980er Jahre zeigt ähnliche Herausforderungen: Energiekosten und globaler Wettbewerb stellten die Schwerindustrie auf eine harte Probe. Damals lag die Produktion nach drei Jahren 10-15% unter dem Höchststand. Heute ist der Einbruch zwar weniger scharf, dafür aber weitaus langanhaltender.
Brutto-Wertschöpfung zeigt stabileres Bild
Interessanterweise bleibt die Brutto-Wertschöpfung (GVA) der Industrie im Vergleich zur Industrieproduktion relativ stabil. Dieser Unterschied könnte statistische Ursachen haben und möglicherweise noch korrigiert werden. Doch Analysten deuten darauf hin, dass die deutsche Industrie sich zunehmend in Richtung hochmargiger Aktivitäten entwickelt, die stark forschungs- und entwicklungsintensiv sind, aber geringere Produktionsvolumina aufweisen.
Dies spiegelt sich in den Investitionen wider: Während Investitionen in Maschinen und Ausrüstung zurückgegangen sind, bleiben Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, wie geistiges Eigentum, stabiler. Dies deutet auf eine strukturelle Anpassung der Industrie hin, bei der die Auswirkungen auf das Bruttoinlandseinkommen geringer ausfallen könnten.
Ausblick auf Beschäftigung und strukturelle Anpassungen
Für die Beschäftigung jedoch bleiben die Aussichten düster: Diese ist stark von den Produktionsvolumina abhängig und wird voraussichtlich weiter zurückgehen, wie schon seit längerem erwartet. Während die Umstrukturierung der Industrie langfristig positive Effekte haben könnte, wird sie kurzfristig wahrscheinlich zu Arbeitsplatzverlusten führen.
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