in fragiler Frühling für den Euro
Die letzten Wochen haben die Volatilität an den Devisenmärkten zurückgebracht – insbesondere beim Euro. Politische Unwägbarkeiten, die US-Handelspolitik unter Präsident Trump und verschobene Zinserwartungen der Notenbanken prägen das Bild. Der Euro konnte zwischenzeitlich leicht zulegen, befindet sich aber weiterhin in einem instabilen Gleichgewicht. Für Anleger ist es wichtig zu verstehen, welche Dynamiken aktuell den Kurs treiben und wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln könnte.
Verhaltener Rebound des Euro: Zwischen Zwischenerholung und struktureller Schwäche
Seit Mitte April hat sich der Euro etwas erholt – unter anderem gestützt durch eine Phase der Konsolidierung am US-Dollar-Markt. Die Bewegung war allerdings moderat. Der Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar stieg lediglich auf rund 1,09, nachdem er Anfang April noch unter 1,07 gefallen war. Doch trotz dieser technischen Erholung bleibt der zugrunde liegende Trend fragil. Die Volatilität im EUR-USD-Paar ist nach wie vor erhöht, die Marktteilnehmer zeigen sich nervös.
Ein entscheidender Faktor: Die Unsicherheit über die zukünftige Handelspolitik der USA. Die von Präsident Trump ausgerufenen „Reziprozitätstarife“ und die laufenden Verhandlungen mit Europa werfen viele Fragen auf. Selbst wenn eine Eskalation vermieden werden kann, bleibt das Umfeld unklar und beeinflusst maßgeblich die Risikobereitschaft auf den Devisenmärkten.
Zinsdifferenz verliert an Bedeutung – der Fokus liegt auf politischem Risiko
Traditionell gilt der Zinsunterschied zwischen der Eurozone und den USA als entscheidender Treiber für den EUR-USD-Kurs. Doch aktuell scheint dieser Zusammenhang geschwächt. Die Differenz zwischen US- und Euro-Leitzinsen bleibt zwar bestehen, aber die Märkte reagieren sensibler auf geopolitische Entwicklungen und fiskalische Risiken – vor allem im Zusammenhang mit der US-Handelsagenda.
Der Euro hat in der Vergangenheit häufig negativ auf politische Unsicherheiten reagiert. Mit der Unsicherheit über mögliche Importzölle und deren Auswirkungen auf europäische Exportmodelle kehrt diese politische Risikoaversion zurück. Zudem bremst die interne Uneinigkeit in der EU – etwa im Umgang mit China oder in fiskalischen Fragen – die Währung zusätzlich aus.
Technische Unterstützungen im Euro: Eine fragile Zone
Aus charttechnischer Sicht hat der Euro zuletzt wichtige Unterstützungszonen im Bereich von 1,06–1,07 erfolgreich verteidigt. Diese Marken sind vor allem deshalb von Bedeutung, weil sie mehrfach als Boden in Phasen erhöhter Volatilität fungierten. Dennoch ist der kurzfristige Ausblick mit Vorsicht zu genießen. Sollte der Euro erneut unter 1,06 fallen, droht ein erneuter Test des Jahrestiefs bei 1,05. Umgekehrt würde ein Anstieg über 1,10 ein technisches Kaufsignal liefern – wofür derzeit allerdings fundamentale Impulse fehlen.
Ausblick auf die EZB: Weniger Spielraum als erwartet
Der Markt preist mittlerweile mehrere Leitzinssenkungen durch die Europäische Zentralbank bis Ende 2025 ein. Die erste Senkung gilt für Juni als nahezu sicher. Danach allerdings ist der Spielraum begrenzt. Zwar zeigen die aktuellen Inflationsdaten in der Eurozone eine sinkende Tendenz, doch strukturelle Faktoren – etwa steigende Verteidigungsausgaben und mögliche Lieferkettenprobleme – könnten für erneuten Inflationsdruck sorgen.
In diesem Umfeld ist nicht davon auszugehen, dass die EZB aggressiv lockert. Vielmehr dürfte sie einen vorsichtigen Kurs einschlagen, der von Termin- und geldpolitischer Zurückhaltung geprägt ist.
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