Inflationserwartungen steigen: Drohende Zölle und mittel- bis langfristige Risiken für die US-Wirtschaft

Inflationserwartungen steigen: Drohende Zölle und mittel- bis langfristige Risiken für die US-Wirtschaft

Die Situation

Investoren werden heute auf die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für Januar schauen. Im Einklang mit den Konsensschätzungen erwarten Analysten einen Anstieg der Gesamt- und Kerninflation um jeweils 0,3% im Monatsvergleich und einen Anstieg von 2,9% bzw. 3,2% im Jahresvergleich. Diese Beständigkeit der Inflation sowie die Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik der neuen Trump-Administration führen dazu, dass die Fed eine vorsichtige Haltung einnimmt. In dieser Ausgabe von „Coffee Break“ werfen wir einen Blick auf Umfragen und Marktbasierten Inflationsprognosen.

Die Daten

Die Inflationserwartungen zeigen derzeit je nach Zeitraum unterschiedliche Tendenzen. Während die langfristigen, umfragebasierten Inflationserwartungen in den letzten Monaten stabil geblieben sind und sich nahe dem Ziel der Fed bewegen (laut der Umfrage der Professional Forecasters liegt die Inflationsrate der nächsten zehn Jahre bei 2,2%), zeigen kürzerfristige Umfragen höhere Inflationsdruck im nahen Zeitraum, bedingt durch ein robustes Wachstum und Unsicherheit über die Auswirkungen von Zöllen. Laut der Umfrage der New York Fed sind sowohl die einjährigen als auch die dreijährigen Inflationserwartungen der Verbraucher kürzlich auf 3% gestiegen. Auch die einjährigen Inflationserwartungen der Verbraucher, wie sie durch die University of Michigan gemessen werden, überschreiten nun 4%. Marktbasierten Inflationserwartungen bestätigen diesen Unterschied, wobei die Inflations-Swap-Kurve eine moderate Inversion zeigt. Mit 2,9% liegt der einjährige Inflations-Swap auf dem höchsten Stand der letzten 12 Monate, 30 Basispunkte höher als zu Beginn des Jahres. Langfristige Inflations-Swap-Raten sind ebenfalls gestiegen, jedoch haben die 5- und 10-Jahres-Raten bei 2,6% stagniert.

Einschätzungen unserer Analysten

Der Anstieg der kurzlaufenden Inflationserwartungen ist wahrscheinlich auf die inflationsfördernde Agenda von Trump zurückzuführen, bei der drohende Zölle eine unmittelbare Sorge für Investoren und Verbraucher darstellen. Sollte ein weitreichender Handelskrieg zu einem scharfen Anstieg der kurzfristigen Inflationserwartungen führen, könnten auch mittelfristige und langfristige Inflationserwartungen betroffen sein. Wir sehen jedoch wenig Risiko, dass die Inflationserwartungen über den kurzfristigen Zeitraum hinaus de-ankert werden, was Auswirkungen auf die Geldpolitik der Fed hätte. Momentan werden Zölle von der Trump-Administration taktisch eingesetzt, um Verhandlungen mit Handelspartnern zu beeinflussen, anstatt strategisch die Handelsströme und globalen Wertschöpfungsketten zu stören, was zu Effizienzverlusten und inflationären Druck führen würde. Langfristig dürften eher strukturelle Faktoren (wie die Effizienz der Regierung bei der Reduzierung der Ausgaben, die deflationären Effekte von KI oder der potenzielle Anstieg des Inflationsdrucks durch den grünen Übergang) die Inflationserwartungen stärker beeinflussen. Derzeit schätzen wir die mittelfristigen Risiken als ausgewogen ein.

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