Rückgang des Lohndrucks dämpft die Inflation
Die jüngsten Entwicklungen zeigen einen deutlichen Rückgang der Konsumentenpreisinflation (vorläufige Zahlen für September: 1,6 % gegenüber dem Vorjahr) und eine Abkühlung des deutschen Arbeitsmarktes. Diese Faktoren mindern den Lohndruck, wie der Lohndruckindex belegt. Dieser Index korreliert stark mit den jährlichen Lohnzuwächsen und spiegelt wider, was Arbeitnehmer tatsächlich in ihren Lohntüten sehen.
Der Rückgang des Lohndrucks deutet darauf hin, dass die anstehenden Tarifverhandlungen moderater ausfallen könnten, was den Disinflationsprozess in Deutschland und der Eurozone unterstützen würde. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet bereits eine Stabilisierung der Inflation.
Stabilität des Arbeitsmarkts verringert Lohndruck
Ein drastischer Rückgang des deutschen Arbeitsmarktes ist jedoch unwahrscheinlich. Gründe hierfür sind unter anderem die Kurzarbeit, gesetzlicher Kündigungsschutz und der generelle Fachkräftemangel. Daher könnte sich der Fokus der Tarifverhandlungen stärker auf die Arbeitsplatzsicherung statt auf die Erholung der Kaufkraft verlagern. Dies gilt insbesondere für Branchen im Umbruch, wie die Automobilindustrie.
Sommerlicher Lohnanstieg durch Sondereffekte
Im Juli 2024 verzeichnete die Bundesbank einen starken Anstieg der tariflich vereinbarten Löhne, einschließlich Boni, um 10,6 % gegenüber dem Vorjahr. Dieser außergewöhnliche Anstieg ist auf Nachzahlungen und Einmalzahlungen im Einzelhandel und Großhandel zurückzuführen. Eine ähnliche Entwicklung wird für August 2024 erwartet, da sich die Auswirkungen weiterer Nachzahlungen und Tarifsteigerungen dann in den Statistiken niederschlagen.
Aktuell laufen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie, wo die IG Metall eine Lohnerhöhung von 7 % fordert. Allerdings könnten aufgrund der wirtschaftlichen Herausforderungen Kompromisse bei den Lohnforderungen notwendig sein. Die Möglichkeit großer Einmalzahlungen in Form von Inflationsausgleichsprämien ist mittlerweile ausgeschöpft.
Prognose: Lohnwachstum normalisiert sich 2025
Durch die zuletzt von der Regierung unterstützten Einmalzahlungen stiegen die effektiven Löhne seit Ende 2022 deutlich stärker als die tariflich vereinbarten Löhne. Dieser sogenannte Lohnnachlauf wird sich voraussichtlich 2025 deutlich verringern. Das Auslaufen der inflationsbedingten Sonderzahlungen zum Jahresende 2024 wird zudem zu negativen Basiseffekten führen, die das jährliche Lohnwachstum bremsen. Für 2024 wird ein Anstieg der tariflichen Löhne von 5,7 % erwartet. 2025 könnte das Lohnwachstum jedoch auf etwas über 3 % sinken.
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