Ölpreise steigen – aber der schwache Dollar dämpft die Folgen für Importeure

Ölpreise steigen – aber der schwache Dollar dämpft die Folgen für Importeure

Geopolitische Spannungen treiben Ölpreise kurzfristig nach oben

Der jüngste Konflikt zwischen Israel und Iran hat die Ölpreise in die Höhe getrieben und sorgt für neue Unsicherheit an den Rohstoffmärkten. Die Eskalation kam unerwartet, nachdem sich im bisherigen Jahresverlauf ein Gleichgewicht aus hoher Angebotsmenge und moderater Nachfrage eingestellt hatte. Der sprunghafte Preisanstieg, ausgelöst durch einen israelischen Luftschlag auf iranische Militäranlagen, führte zum stärksten Anstieg innerhalb eines Tages seit Anfang 2022. Doch trotz der geopolitischen Risiken bleibt der grundlegende Preistrend intakt – mit einem Angebotsüberschuss, der den Aufwärtsdruck mittel- bis langfristig begrenzen dürfte.


Schwächerer US-Dollar als entlastender Gegeneffekt

Bemerkenswert ist, dass der Preisauftrieb beim Öl nicht von einer gleichzeitigen Aufwertung des US-Dollars begleitet wurde. Vielmehr hat der Dollar zuletzt an Stärke verloren – trotz globaler Unsicherheit und einer grundsätzlich vorsichtigen US-Notenbank. Dies steht im Gegensatz zur üblichen Marktlogik, bei der der Dollar als sicherer Hafen in Krisenzeiten tendenziell zulegt. Für ölimportierende Länder ist dieser Effekt jedoch willkommen: Da Öl international in Dollar gehandelt wird, federt ein schwächerer Dollar den Preisanstieg ab – insbesondere für europäische oder asiatische Importeure.


Datenlage zeigt entkoppelte Dynamik

Noch bis Mitte 2024 bewegten sich Dollar und Ölpreis weitgehend im Gleichklang. Erst die sogenannte „Trump-Trade“-Phase, geprägt durch steigende US-Renditen, eine starke Wall Street und den Rückzug internationaler Investoren, führte zu einer Trennung beider Trends. In den vergangenen Tagen stiegen die Ölpreise erneut kräftig an, während der Dollar weiter an Boden verlor – ein seltenes, aber nicht beispielloses Muster. Die kurzfristige Aufwärtsbewegung beim Öl dürfte sich daher eher als geopolitisch bedingter Ausschlag denn als struktureller Trend erweisen.


Ausblick: Kein nachhaltiger Preisschock zu erwarten

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem Bericht vom Juni 2025 bestätigt, dass das globale Ölangebot die Nachfrage weiterhin deutlich übersteigen wird. Auch wenn politische Entwicklungen kurzfristig Störungen verursachen können, dürfte der Ölmarkt insgesamt stabil bleiben – sofern es nicht zu langanhaltenden Unterbrechungen bei der Förderung oder im Transport kommt. Eine anhaltende Rally der Ölpreise ist daher unwahrscheinlich. Vielmehr ist mittelfristig mit einem erneuten Rückgang der Preise zu rechnen, vor allem, wenn die geopolitischen Spannungen nicht weiter eskalieren. Für Importeure bleibt der schwache Dollar damit ein entscheidender Puffer gegen wirtschaftliche Belastungen.

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