SNB vor Zinssenkung – 50 Basispunkte im Fokus
Nach dem überraschenden Schritt der US-Notenbank (Fed), die den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt hat, wird erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei ihrem Treffen in der nächsten Woche ebenfalls eine Zinssenkung um 50 Basispunkte vornehmen könnte. Die Entscheidung wird als knapp eingeschätzt, aber die Risikobalance hat sich zugunsten eines weiteren Zinsschritts verschoben.
Inflation sinkt unter 1% – Handlungsdruck für die SNB
Die Inflationsprognosen für die Schweiz deuten darauf hin, dass die Teuerungsrate bis zum Jahresende unter 1% fallen könnte. Schon jetzt liegen die Schätzungen der SNB vom Juni über dem aktuellen Wert, der für das dritte Quartal bei 1,5 % prognostiziert wurde. Hinzu kommt ein stärkerer Schweizer Franken sowie ein schwächeres Wachstum in Europa, was das Risiko erhöht, dass die Inflationsprognose ohne weitere Zinssenkungen deutlich unter 1% sinken könnte. Selbst die Schweizer Regierung hat ihre Inflationsprognose für das nächste Jahr auf 0,7 % gesenkt.
Zwar bedeutet eine Inflationsrate von unter 1 % in der Schweiz noch keinen akuten Handlungsbedarf, doch die SNB könnte sich dafür entscheiden, den Leitzins vorsorglich unter den neutralen Zins zu senken, um das Risiko einer noch weiter fallenden Inflation zu minimieren. Laut SNB-Präsident Thomas Jordan liegt der neutrale reale Zins bei etwa 0 %, was darauf hindeutet, dass der Leitzins unter 1 % fallen müsste, um eine Deflation zu vermeiden.
Risiken und der Schweizer Franken
Trotz stabilerem Wirtschaftswachstum als in der Eurozone dürfte die SNB nicht untätig bleiben, insbesondere wenn die Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinssenkungen in den kommenden Monaten beschleunigen. Mit der nächsten geldpolitischen Sitzung erst im Dezember könnte die SNB daran interessiert sein, jetzt zu handeln, um den Franken stabil zu halten und möglichen Aufwertungsdruck zu vermeiden – besonders im Hinblick auf die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und deren mögliche Auswirkungen auf die Wechselkurse.
Geldpolitik und mögliche Maßnahmen
Obwohl die SNB theoretisch auch durch eine Ausweitung der Bilanz auf einen starken Franken reagieren könnte, hat sie in den letzten Wochen nur geringe Änderungen der Sichtguthaben vorgenommen, trotz des starken Wechselkurses. Dies deutet darauf hin, dass die SNB den Leitzins derzeit als ihr bevorzugtes Instrument ansieht. Sollte es notwendig werden, wäre die Hürde für eine Rückkehr zu negativen Zinsen relativ niedrig.
Mit Blick auf die kommende Sitzung bleibt es eine spannende Frage, ob die SNB die Leitzinsen senken wird, um einer weiter sinkenden Inflation und Aufwertungsdruck auf den Franken entgegenzuwirken.
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