1. Trumps Zustimmungswerte sinken auf historische Tiefststände
Nach 100 Tagen im Amt liegt Präsident Trumps Zustimmungsrate laut Gallup bei nur 44 % – ein historischer Tiefstand im Vergleich zu früheren Präsidenten im gleichen Zeitraum. Besonders kritisch bewertet wird seine Wirtschaftspolitik, insbesondere in den Bereichen Zölle und Inflation. Diese Entwicklung birgt politische Risiken: Sollte sich der Abwärtstrend fortsetzen, könnte die republikanische Mehrheit im Kongress bei den Zwischenwahlen 2026 verloren gehen. Zwar kann Trump weiterhin per Dekret agieren, doch bei Gesetzesvorhaben braucht er Mehrheiten – ein Szenario, das seine Handlungsspielräume deutlich einschränken würde.
2. Zölle treiben politische Unsicherheit auf Rekordniveau
Ein pressebasierter Index zeigt, dass die wirtschaftspolitische Unsicherheit in den USA aktuell höher ist als jemals zuvor seit Beginn der Messung in den 1980er-Jahren. Haupttreiber sind die häufigen Kurswechsel in Trumps Handelspolitik. Diese Unsicherheit wirkt sich spürbar auf Investitionsentscheidungen aus: Unternehmen halten sich zurück, verschieben Projekte und stellen seltener neues Personal ein. Global droht eine schleichende Investitionsschwäche, die das Wachstum über Jahre hinweg dämpfen könnte.
3. Handelskrieg mit China eskaliert – globale Lieferketten gefährdet
Die durchschnittlichen Zölle auf US-Importe aus China sind auf über 100 % gestiegen, nachdem China mit eigenen Gegenmaßnahmen reagierte. Auch gegenüber dem Rest der Welt wurden US-Zölle auf rund 10 % erhöht. Sollte die derzeitige 90-Tage-Aussetzung der „Reziprozitätszölle“ nicht verlängert werden, droht am 8. Juli eine weitere Eskalation. Die Folgen reichen über bilaterale Spannungen hinaus: Globale Lieferketten könnten reißen, Produktionsverlagerungen notwendig werden – mit weitreichenden Effekten auf Handel, Inflation und Beschäftigung weltweit.
4. Inflationserwartungen steigen – Fed unter Druck
Verbraucher in den USA rechnen zunehmend mit weiter steigenden Preisen. Umfragen der University of Michigan zeigen, dass die Inflationserwartungen bereits das Niveau der Hochinflationsphase 2021–2023 übertroffen haben. Die US-Notenbank gerät dadurch in eine schwierige Lage: Einerseits steigt der Preisdruck, andererseits schwächt sich das Wachstum ab. Die Fed hat signalisiert, dass sie in diesem Spannungsfeld den Fokus auf die Preisstabilität legen wird. Zinssenkungen dürften daher nur sehr vorsichtig erfolgen – in unserem Basisszenario nur eine in diesem Jahr.
5. Europa erhöht die Verteidigungsausgaben deutlich
Trumps Forderung nach fairer Lastenverteilung innerhalb der NATO hat Wirkung gezeigt: Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, Polen und Portugal, haben massive Investitionen in die Verteidigung angekündigt. Italien und Spanien planen, das NATO-Ziel von 2 % des BIP im Verteidigungshaushalt bereits 2025 zu erreichen. Die Juni-Sitzung der NATO dürfte wegweisend sein für die künftige Sicherheitsarchitektur Europas. Dabei steht nicht nur das „Ob“, sondern auch das „Wie schnell“ im Fokus – denn innenpolitische Prioritäten und Budgetrestriktionen stehen dem oft entgegen.
6. US-Staatsanleihen unter Druck – Risikoaufschläge steigen
Langfristige US-Staatsanleihen verlieren an Attraktivität. Die sogenannte Term-Prämie – also der zusätzliche Ertrag für längerfristige Bindung – ist deutlich gestiegen. Ursachen sind neben der Zollsituation auch Sorgen um die US-Haushaltslage und ein schwindendes Vertrauen in amerikanische Stabilitätsversprechen. In Kombination mit einer volatileren Zinskurve und schwachen Aktienmärkten steigt der Druck auf Finanzinstitutionen, ihre Allokationen neu zu bewerten. Das gilt insbesondere für Pensionskassen und Versicherer mit langem Anlagehorizont.
7. Vertrauensverlust beim US-Dollar nimmt zu
Der US-Dollar hat seit Ende Februar rund 8 % gegenüber den wichtigsten Währungen verloren. Grund ist weniger eine akute Krise, sondern ein wachsender Zweifel an der Verlässlichkeit der US-Wirtschaftspolitik. Zwar bleibt der Dollar mangels Alternativen vorerst führende Reservewährung. Doch der Rückgang bei den Währungsreserven anderer Länder und eine verstärkte Goldnachfrage deuten darauf hin, dass Investoren ihre Diversifizierung vorantreiben. Auch in der internationalen Zahlungsabwicklung zeigen sich erste Verschiebungen.
8. US-Technologieaktien verlieren massiv an Wert
Die sogenannten „Magnificent Seven“ – führende US-Technologiekonzerne – haben seit Trumps Amtsantritt gemeinsam über vier Billionen US-Dollar an Börsenwert eingebüßt. Grund sind vor allem Zölle auf IT-Hardware, Unsicherheit über KI-Regulierung und neue Vorschriften zur Kapitalverwendung. Zwar gab es zuletzt eine technische Erholung, doch das Grundvertrauen in planbare Rahmenbedingungen ist beschädigt. Langfristig bleibt das Innovationspotenzial bestehen – kurzfristig aber ist der Schaden für Anleger und Unternehmen erheblich.
9. Gold als sicherer Hafen erneut stark gefragt
Gold verzeichnet seit Jahresbeginn eine Wertsteigerung von rund 25 %. Besonders bemerkenswert: Der Anstieg erfolgte nicht nur wegen der Erwartung sinkender Zinsen, sondern auch als Reaktion auf die wachsende politische Unsicherheit in den USA. Die Debatte über die Unabhängigkeit der Fed, eine erratische Handelspolitik und geopolitische Spannungen machen Gold für institutionelle Investoren wieder attraktiv – vor allem als Schutz vor Volatilität und Inflationsrisiken.
10. Aluminiumpreise in den USA steigen stark – Folgen für die Industrie
Zölle auf Aluminiumimporte haben die US-Midwest-Prämie – den regionalen Aufschlag auf Aluminiumpreise – auf 900 USD pro Tonne steigen lassen. Das entspricht dem höchsten Stand seit Anfang 2022. Besonders betroffen sind energieintensive Sektoren wie Automobilbau, Verpackung, Bauwesen und Maschinenbau. Höhere Inputkosten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Hersteller und könnten sich mittelfristig auch auf Verbraucherpreise auswirken.
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