Mit Wirkung vom 1. August 2025 werden neue US-Zölle auf chinesische Waren in Kraft treten. Diese betreffen insbesondere E-Autos, Halbleiter, Batterien und medizinische Produkte. Die Zölle auf Elektrofahrzeuge werden dabei besonders drastisch von 25 % auf 100 % erhöht. Hintergrund ist die Entscheidung der US-Regierung, gezielt auf Bereiche zu zielen, in denen China durch Überkapazitäten und staatliche Subventionen besonders aggressiv auftritt.
Betroffen ist ein Handelswert von rund 18 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zu früheren Eskalationsphasen erscheint dies zunächst moderat. Dennoch sind die wirtschaftlichen und politischen Implikationen deutlich größer als das nominelle Volumen vermuten lässt.
Pekings Antwort bleibt bislang zurückhaltend
China hat zunächst zurückhaltend auf die neuen Maßnahmen reagiert. Die Regierung deutete an, dass Vergeltungsmaßnahmen geprüft werden, zeigte sich jedoch bislang bemüht, die Eskalation zu begrenzen. Bisherige Reaktionen beschränken sich auf Symbolpolitik, etwa durch diplomatische Kritik und kleinere Zölle auf US-Produkte im Bereich Landwirtschaft.
Dass China nicht sofort umfassend reagiert, könnte ein taktisches Kalkül sein. Einerseits sollen bestehende Gesprächskanäle offen gehalten werden, andererseits will man sich möglicherweise Raum für abgestimmte Reaktionen mit anderen Staaten lassen. Auch das aktuelle wirtschaftliche Umfeld – mit schwächerem Exportwachstum und stagnierender Binnennachfrage – dürfte dabei eine Rolle spielen.
Ökonomische Wirkungen sind global spürbar
Die neuen Zölle wirken über die USA und China hinaus. Bereits im Vorfeld kam es zu merklichen Vorzieheffekten bei Exporten, insbesondere in die USA. Daten zeigen, dass europäische Exporte in Richtung USA im März deutlich gestiegen sind, bevor sie im April wieder einbrachen. Dies deutet auf eine kurzfristige Überhitzung gefolgt von einem abrupten Rückgang hin.
Insbesondere in der Eurozone war dieser Effekt zu beobachten – unter anderem in Irland, Deutschland und Italien. Die Auswirkungen auf das BIP-Wachstum im zweiten Quartal könnten negativ sein, nachdem das erste Quartal durch Vorzieheffekte überdurchschnittlich stark ausgefallen war.
Ausblick: Eskalation nicht ausgeschlossen
Auch wenn der Umfang der Maßnahmen aktuell begrenzt ist, könnte die politische Dynamik eine weitere Eskalation begünstigen. Eine dauerhafte Verschlechterung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt würde die globalen Lieferketten erneut unter Druck setzen – mit potenziell strukturellen Auswirkungen auf Wachstum, Investitionen und Inflation.
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