Resilientes Geschäftsmodell trotzt globalen Unsicherheiten
Visa konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 trotz makroökonomischer Unsicherheit mit soliden Ergebnissen überzeugen. Besonders positiv fielen das Wachstum bei Value Added Services, der Ausbau von Visa Direct und neue Innovationsimpulse im Bereich Tokenisierung und Stablecoin-Integration ins Gewicht. Der Ausblick bleibt optimistisch, wenngleich geopolitische Spannungen und Währungsvolatilität im Fokus bleiben.
Umsatz- und Ergebniswachstum auf breiter Basis
Der Umsatz stieg um 9 % auf 9,6 Mrd. US-Dollar, in konstanten Währungen betrug das Wachstum 11 %. Der bereinigte Gewinn pro Aktie legte im Jahresvergleich um 10 % auf 2,76 US-Dollar zu. Das Zahlungsvolumen erhöhte sich um 8 %, während das grenzüberschreitende Volumen ohne Intra-Europa-Transaktionen um 13 % zulegte. Die Zahl verarbeiteter Transaktionen stieg um 9 %.
Besonders hervorzuheben ist der Bereich Value Added Services, der ein Umsatzplus von 22 % erzielte. Visa Direct konnte um 28 % auf 3 Mrd. Transaktionen zulegen. Die Ergebnisse zeugen von Visas robuster Position im globalen Zahlungsverkehr und der erfolgreichen Monetarisierung neuer Services.
Innovationstreiber stärken Kundenbindung
Visa-CEO Ryan McInerney betonte im Earnings Call die technologische Führungsrolle des Unternehmens. Fast 50 % der weltweiten E-Commerce-Transaktionen erfolgen inzwischen tokenisiert – eine Zahl, die sich dank über einer Milliarde neuer Token im letzten Quartal weiter erhöhen dürfte. In den USA überstieg die „Tap to Pay“-Durchdringung erstmals die 60 %-Marke.
Mit „Tap to P2P“ wird eine neue Funktion zur direkten Person-zu-Person-Zahlung eingeführt, zunächst in Zusammenarbeit mit Samsung Wallet. Auch im Bereich Blockchain schreitet Visa voran: Erste Abwicklungen im Stablecoin-Format auf Ethereum wurden mit Partnern wie BBVA umgesetzt, das Volumen liegt bereits bei über 200 Mio. US-Dollar.
Wachstum bei Geschäftskunden und Visa Direct
Im Segment Commercial & Money Movement Solutions verzeichnete Visa ein Umsatzwachstum von 13 %. Neue Partnerschaften mit Jack Henry, Checkout.com, TabaPay und LianLian Global erweitern die Reichweite. Visa Direct profitiert zudem von einer stärkeren Integration in Banking-Plattformen und Embedded-Finance-Lösungen, was die Nutzerbasis weiter vergrößert.
Value Added Services treiben Differenzierung
Die Nachfrage nach Sicherheitslösungen, Open Banking (via Tink), Beratung und neuen Akzeptanzlösungen blieb hoch. Besonders positiv wurde die Performance des KI-basierten Fraud-Detection-Tools von Featurespace bewertet. Zudem befindet sich „Unified Checkout“, eine Lösung zur Integration aller Zahlungsmethoden in einem Interface, in Vorbereitung für die Pilotphase im nächsten Quartal.
Konsumverhalten bleibt solide – trotz Unsicherheiten
In den USA blieb das Konsumverhalten stabil. Besonders wohlhabende Konsumenten zeigten sich ausgabefreudig. Eine leichte Abkühlung im Reisesegment – etwa bei Airlines und Hotels – wurde durch Ausgabenzuwächse in anderen Kategorien ausgeglichen. In Europa und Asien war das Bild gemischt, unter anderem beeinflusst durch Feiertagseffekte wie Ramadan und Ostern. Die Auswirkungen der US-Zölle zeigten sich noch nicht signifikant, werden jedoch genau beobachtet.
Ausblick: Nachhaltiges Wachstum bei leicht steigenden Kosten
Für das dritte Quartal erwartet Visa ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich, bei ebenfalls moderat steigenden Betriebskosten. Das EPS dürfte im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen.
Im Gesamtjahr 2025 geht das Management von einem Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich aus. Das Ergebnis je Aktie soll ebenfalls im niedrigen zweistelligen Bereich zulegen. Steigende Incentives im zweiten Halbjahr sowie leicht rückläufiges grenzüberschreitendes Volumen gegenüber dem starken Vorquartal werden einkalkuliert.
Besonderheiten aus dem Earnings Call
Im Call wurde auf mehrere operative Entwicklungen eingegangen:
- Das Reisethema Kanada–USA wurde thematisiert – Visa sieht den Rückgang als unkritisch dank globaler Diversifikation.
- FX-Volatilität belastete leicht, auch wenn Hedging-Effekte teilweise kompensierten.
- Incentives lagen unter Erwartungen, sollen aber im zweiten Halbjahr ansteigen.
- Trotz wachsender geopolitischer Unsicherheiten sieht sich Visa in einer starken Ausgangslage, um das langfristige Wachstum fortzusetzen.
Fazit:
Visa bleibt ein Wachstumswert im globalen Zahlungsverkehr mit starker Innovationspipeline. Die aktuelle geopolitische und währungstechnische Unsicherheit stellt das Geschäftsmodell nicht infrage – vielmehr baut Visa seine Rolle als technischer Enabler in einer sich wandelnden Zahlungslandschaft weiter aus.
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