US Staatsanleihen: Auch ohne FED gibt es genug Käufer

US Staatsanleihen: Auch ohne FED gibt es genug Käufer

Die jüngsten Entwicklungen auf dem US-Anleihenmarkt werfen Fragen auf: Während die Federal Reserve im Rahmen der quantitativen Straffung (QT) ihren Bestand an US-Staatsanleihen um 1,1 Billionen Dollar reduziert hat, steigt das Angebot an Treasuries durch die ständig hohen Defizite der US-Bundesregierung kontinuierlich an. Doch wer übernimmt nun den Kauf dieser Anleihen? Eine genaue Analyse der Daten ist erforderlich, um diese Frage zu beantworten.

Das stetige Wachstum des Treasury-Angebots ist ein langjähriges Phänomen. Seit dem Jahr 2001 hat die US-Bundesregierung keinen Haushaltsüberschuss mehr erzielt und verzeichnet durchschnittlich Defizite von 5% des BIP. Die Emission von US-Staatsanleihen hat in diesem Zeitraum erheblich zugenommen, wobei allein im letzten Jahr die Verschuldung der Öffentlichkeit um 2,4 Billionen Dollar gestiegen ist. Dies entspricht einem historisch starken Anstieg, der das Verhältnis zur Wirtschaftsleistung auf 94,3% erhöht hat.

Die Flut neuer Emissionen weckte angesichts der deutlichen Zinserhöhungen der Federal Reserve Bedenken vor einem massiven Anstieg der Kapitalmarktzinsen. Obwohl die Renditen der zehnjährigen Treasuries 2023 im Durchschnitt um etwa 100 Basispunkte höher lagen als im Vorjahr, haben sie sich in den letzten Monaten stabilisiert. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass das Finanzministerium den Emissionsplan an die Marktbedingungen angepasst und vermehrt Geldmarktpapiere (T-Bills) emittiert hat.

Ein wesentlicher Käufer dieser Titel, die Federal Reserve, ist jedoch aus dem Markt ausgeschieden. Seit Mitte 2022 reduziert die Fed ihren Bestand an US-Treasuries um etwa 700 Milliarden Dollar pro Jahr. Insgesamt hat sich ihr Portfolio bisher um knapp 1,2 Billionen Dollar verringert. Dies bedeutet, dass andere Käufer gefunden werden müssen, um die steigende Belastung des Marktes durch die Emission von Treasuries zu bewältigen.

Eine geschickte Anpassung der Emissionspläne des Finanzministeriums hat bisher größere Turbulenzen vermieden. US-Privathaushalte haben einen Großteil der neu emittierten US-Staatsanleihen aufgekauft, wobei ihre Bestände seit Mitte 2022 um fast 1,7 Billionen Dollar gestiegen sind. Auch Geldmarktfonds haben ihre Bestände an T-Bills massiv erhöht, da diese aufgrund der gestiegenen kurzfristigen Zinsen attraktiv sind. Ausländische Investoren, darunter Zentralbanken, haben ebenfalls ihre Bestände erhöht, jedoch in geringerem Umfang.

Trotz der unvermindert hohen Emissionen haben sich bisher immer genügend Käufer gefunden, um die Treasuries am Markt zu platzieren. Solange diese Papiere ihren Ruf als sicherste Anlage am globalen Finanzmarkt behalten, wird die Nachfrage voraussichtlich weiterhin hoch bleiben. Zukünftige Entwicklungen, wie das zu erwartende Ende der quantitativen Straffung, könnten jedoch eine gewisse Erleichterung bringen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren angesichts der fortgesetzten hohen Haushaltsdefizite entwickeln wird.

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