Überblick über den aktuellen Wirtschaftsausblick der Eurozone
Die Europäische Zentralbank (EZB) prognostiziert eine weiche Landung der Wirtschaft, erwartet eine Umkehrung des negativen Handelsbilanzschocks, ein Anziehen des Wachstums und eine Konvergenz der Inflation zum Zielwert, was eine Normalisierung der Geldpolitik ermöglichen soll. Doch jüngste Daten und Entwicklungen haben Diskussionen über das Risiko eines weniger freundlichen Wachstumsszenarios ausgelöst.
Taubenhafte und falkenhafte Ansichten
Die Taubenhafte Sichtweise Die jüngsten Umfragen signalisieren ein schwaches Wachstum im dritten Quartal, das weit unter den Prognosen der EZB von 0,4% liegt, und deuten darauf hin, dass der angenommene Aufschwung im verbrauchsbasierten realen Einkommen nicht eintritt. Hohe Sparquoten und die anhaltende Ansammlung von Einlagen könnten auf weiterhin hohe reale Einlagenzinsen trotz des ersten Zinsschnitts der EZB zurückzuführen sein. Die Unsicherheit in der Wirtschaft ist hoch, was zusätzliche vorsorgliche Sparmaßnahmen fördern könnte.
Die Falkenhafte Sichtweise Im Gegensatz dazu steht das Wachstum im Euro-Raum im zweiten Quartal trotz schwacher Umfragedaten unverändert bei trendmäßigen 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Die Zeichen stehen gut, dass die Übertragung der Geldpolitik ihren Höhepunkt erreicht hat. Dies könnte die inländische Nachfrage unterstützen, sobald die Sparquote nicht weiter steigt. Zudem könnte die Inflation durch anhaltend hohe Dienstleistungspreise und steigende Inflationserwartungen weiterhin Druck auf die Geldpolitik ausüben.
Risiken und Chancen
Externe Nachfrage und globale Bedingungen Die globale Nachfrage zeigt Anzeichen einer Abschwächung, was durch sinkende globale Einkaufsmanagerindizes (PMI) und jüngste Rückgänge an den Aktienmärkten verdeutlicht wird. Es bestehen Bedenken hinsichtlich einer Blase im Technologie- und KI-Sektor sowie potenzielle Wachstumsrückgänge aufgrund von Zöllen und erhöhten globalen Frachtraten.
Inflation und Lohnentwicklung Die Inflation ist hartnäckiger als erwartet, insbesondere bei Dienstleistungen, obwohl die zugrunde liegenden Lohnindikatoren der EZB darauf hindeuten, dass das Lohnwachstum 2024 seinen Höhepunkt erreichen könnte. Die Arbeitslosenquote bleibt niedrig, was auf einen angespannten Arbeitsmarkt hindeutet, aber das Phänomen der Arbeitsplatzhortung könnte nachlassen, was Wachstum und Inflation dämpfen würde.
Fazit
Die aktuellen Daten begünstigen zwar die taubenhafte Sichtweise, jedoch sind die Argumente der Falken nicht zu übersehen. Die EZB könnte im September ihre kurzfristigen BIP-Prognosen nach unten korrigieren, ohne jedoch ihre Erholungsnarrative vollständig aufzugeben. Die Risiken für das Wachstum könnten jedoch stärker betont werden, insbesondere angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und möglichen Handelskonflikten.
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