Yen bleibt stabil – BoJ hält Leitzins konstant und verlangsamt Anleihekauf-Tapering

Yen bleibt stabil – BoJ hält Leitzins konstant und verlangsamt Anleihekauf-Tapering

BoJ bleibt vorsichtig – Fokus liegt auf Tapering-Tempo

Die Bank of Japan (BoJ) wird heute Nacht voraussichtlich den Leitzins unverändert bei 0,50 % belassen. Wichtiger als der Zinsentscheid selbst ist jedoch die Ankündigung, das Tempo der Reduzierung ihrer monatlichen Anleihekäufe zu drosseln. Ursprünglich war vorgesehen, die Anleihekäufe von 5,7 Billionen Yen im Juli 2024 bis zum ersten Quartal 2026 schrittweise auf 2,9 Billionen Yen zu senken – mit Quartalsschritten von jeweils 400 Milliarden Yen. Nun könnte dieses Tempo halbiert werden. Laut Insidern steht eine Reduktion von nur 200–300 Milliarden Yen pro Quartal bis März 2027 im Raum.

Diese vorsichtige Anpassung soll weitere Marktverwerfungen verhindern – insbesondere nach dem dramatischen Renditeanstieg bei japanischen Langläufern im Mai. Damals führte eine schwache Nachfrage nach einer 20-jährigen Staatsanleihe zum stärksten Renditesprung seit Jahrzehnten.


Steilste Zinsstrukturkurve der G10 – Yen profitiert von US-Dollar-Schwäche

Der Renditeabstand zwischen 2- und 30-jährigen japanischen Staatsanleihen (JGBs) ist aktuell der steilste unter den G10-Staaten. Die 30-jährige JGB-Rendite stieg zuletzt auf 3,19 % – der höchste Stand seit ihrer Einführung im Jahr 1999. Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch die Erwartung weiterer Tapering-Schritte der BoJ getrieben.

Gleichzeitig blieb der Yen gegenüber dem US-Dollar stabil. Die Korrelation zwischen dem Yen-Wechselkurs und der japanischen Zinsstrukturkurve ist seit Ende Dezember stark negativ (-0,75). Der starke Yen spiegelt dabei weniger eine japanische Stärke als vielmehr die breit angelegte Schwäche des US-Dollars wider. Zusätzliche Impulse erhält die Währung durch Spekulationen auf weitere Zinserhöhungen der BoJ im Laufe des Jahres.


Langfristiger Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik – symbolträchtiger Zeitpunkt

Sollte die BoJ am aktuellen Reduktionspfad von 400 Milliarden Yen pro Quartal festhalten, würden die monatlichen Anleihekäufe bis Anfang 2028 auf 1,3 Billionen Yen sinken – und zu diesem Zeitpunkt ganz auslaufen. Dieser Zeitpunkt fällt mit dem Ende der Amtszeit von BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda zusammen. Damit könnte das endgültige Ende der jahrzehntelangen Ära unkonventioneller Geldpolitik symbolisch eingeläutet werden.

Wählt die BoJ hingegen den moderateren Reduktionspfad (200 Mrd. Yen pro Quartal), würde sich dieser Übergang entsprechend verlängern – was angesichts der noch fragilen Marktbedingungen von vielen Marktteilnehmern begrüßt werden dürfte.


Stabiler Yen trotz zaghafter BoJ – Markt bleibt gelassen

Ungeachtet des vorsichtigen Tempos beim Tapering ist nicht mit einer spürbaren Abschwächung des Yen zu rechnen. Vielmehr dürfte die japanische Währung weiterhin vom schwachen US-Dollar profitieren. Auch die Aussicht auf weitere Zinsschritte der BoJ, gekoppelt mit einer steileren Zinsstrukturkurve, stützt den Yen. Für Anleger bedeutet dies: Die BoJ agiert weiterhin mit Bedacht – der Übergang zur geldpolitischen Normalität bleibt gestreckt, aber konsequent.

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