Das Wichtigste aus der EZB Sitzung von 25.01.2024

Das Wichtigste aus der EZB Sitzung von 25.01.2024

Auf der vergangenen Konferenz hat Frau Lagarde erstmals eine Stabilisierung beim Lohnwachstum festgestellt, was als bedeutender Indikator für die zukünftige Geldpolitik der EZB betrachtet wird. Dieser Hinweis lässt eine gewisse Öffnung in Richtung möglicher Zinssenkungen erkennen, markiert aber gleichzeitig einen vorsichtigen Schritt der Zentralbank.

Trotz dieser Anzeichen betonte der EZB-Rat seine Einschätzung, dass eine ausführliche Diskussion über Zinssenkungen derzeit noch verfrüht sei. Lagarde unterstrich, dass der Inflationsdruck weiter nachlassen müsse, bevor die EZB sicher sein könne, ihr Inflationsziel nachhaltig zu erreichen. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass die Gewinnmargen der Unternehmen, die zuletzt zur Inflation beigetragen haben, unter Druck geraten könnten.

Unsere Analysten, als auch ich, gehen davon aus, dass die EZB ihren Leitzins erst im Juni senken wird. Dieser Zeitpunkt wurde gewählt, da bis dahin die Daten zu den Lohnabschlüssen des ersten Quartals vorliegen und in die neuen Inflationsprognosen der EZB einfließen können. Des Weiteren rechnen wir mit zwei weiteren Zinsschritten um jeweils 25 Basispunkte im zweiten Halbjahr. Im Gegensatz zu den Markterwartungen gehen wir von weniger Zinssenkungen aus, da wir das Inflationsproblem, vor allem aufgrund der anhaltend hohen Lohnsteigerungen, noch nicht als gelöst betrachten.

Diese Einschätzung beruht auf der Tatsache, dass die Löhne im Euroraum weiterhin rapide steigen, mit einer Beschleunigung des Anstiegs der Tariflöhne auf fast 5%. Der Lohndruck dürfte weiterhin hoch bleiben, da die Arbeitnehmer einen erheblichen Nachholbedarf haben. Die Pro-Kopf-Löhne sind seit Ende 2020 viel schwächer gestiegen als die Verbraucherpreise. Die rekordniedrige Arbeitslosenquote gibt den Arbeitnehmern zudem eine starke Verhandlungsposition gegenüber den Arbeitgebern. (Siehe Beitrag: Inflation – Bloß nicht zu früh freuen)

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